Untersuchungen über die Mannane, Galaktane und Cellulosen angreifende Enzyme
Untersuchungen über Mannane usw. angreifende Enzyme. 373
japonica L.!). Auch begegnet man ihnen im Eiweiß der Brechnuß (Strychnos nux vomica L.) oder der St. Ignatiusbohne (Strychnos Ignatii Bergius?).
Wenn die Albumine gewisser Samenkörner aus Manno-Galaktanen bestehen, so enthalten andere Riweißarten eine dieser Cellulosearten unter Ausschluß der anderen. So finden wir im Eiweiß der Dattelpalme (Phoenix dactylifera) oder der Elfenbeinpalme Mannane, aber keine Galaktane. In dem Samen des Spargels, gewisser Lilienarten oder Orchideen begegnen wir bald Mannanen, bald Galaktanen getrennt.
Die Mannane treten aber nicht ausschließlich in Samen als Reservekohlenhydrate auf, sie beteiligen sich auch beim Aufbau des holzigen Gewebes der Gymnospermen (G. Bertrand)®) und von Salep, einem getrockneten Knollen gewisser Orchideenarten (Gaus und Tollens), die man im Orient zur Bereitung eines heißen Getränkes benutzt.
Die Hemicellulose von Ruscus aculeatus‘) ist ein Mannan und ein Araban; die von Pinus cembra ein Paragalacto-xylo-araban.
Auch die Galaktane sind sehr verbreitet: Lippmann hat ein y-Galaktan aus der Zuckerrübenwurzel extrahiert. Nach Müntz ergeben zahlreiche Gummiarten (Kohlenhydrate, die bei Berührung mit Wasser aufquellen und klebrige Lösungen bilden) Galaktose. Galaktan enthaltende Bäume gehören zu den Leguminosen: Gattung Acacia und Astragulus, zu den Rosaceen (Kirschbaum, Pflaumenbaum, Aprikosenbaum, Pfirsichbaum); zu den Malvaceen (Käsebaum) und selbst zu den Rutaceen (Feronia BElephantum-Corre). Die schleimigen Säfte von Carragaheen, des Hanfs, des Eibisch weisen auch Galaktane auf.
Die Pectine, den Gummi- und Schleimstoffen verwandt, liefern bei Einwirkung von Säuren Galaktose: Pectin der Quitte°), der Stachelbeere usw.
Das von Meyer®) in der Wurzel von Silene vulgaris, Garcke (Caryophyleen) entdeckte Lactosin, ein krystallinisches Gebilde von der Formel C,,H4503,—+ H,O ergibt bei der Hydratation Galaktose und Glucose.
Zahlreiche Flechtenarten”?): Cladonia rangiferina (Renntierflechten), Stereaucolon pascale, Usuea barbata, Cornicularia aculeata, enthalten d-Mannose und Galaktose. Die Algen (Agar-Agar,
1) Champenois, Etude des hydrates de carbone de reserve de quelques graines d’Ombelliferes et de Cornees. Diss. (pharm.) Paris 1902.
2) Bourquelot und Laurent, Journ. pharm. et chim, (6) 12, 313, 1900.
3) G. Bertrand, Compt. rend. de l’Acad. d, Se. 127, 1025, 1899. *) N. Castoro, Zeitschr. f. Phys. u. Chem. 49, 96, 1906. 5) Javillier, Journ. pharm, et chim. (6) 9, 513, 1899. 6) A. Meyer, Ber. d. Deutsch. chem. Ges. 17, 685, 1884.
?) Ulander und B, Tollens, Ber. d. Deutsch, chem. Ges, 1906, S. 401.
Biochemische Zeitschrift Band 40, 95