Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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3.

Wenn man über das Wefen jener Gentrumferne, wie fie der materialifirte Menfch inne wird, tiefer nachdenkt , 10 zeigt fich, daß doch nur das Nnreine in lezterm oder feine Verunreinigung diefe Entfernung (diefes ohne Gott Seyn in der Welt, wieder Ayoftel fagt) verurfacht, oder diefe Schwere und Finiterniß, und daß ihm alles Licht, leicht und nabe feyn würde, falls nur alles in ibm rein fenn würde, weil Keinheit Einheit ift.

38.

Aber für den Denfchen, welcher diefe Klarheit feiner ratur erlangt, und in dem jenes Licht aufgegangen feyn würde, von welchem Chriffus als von einem ihn durchleuchtenden Blis fyricht, für einen folhen Menfchen, fage ich, würde auch die Stummbeit der ihn umgebenden ratur aufhören, oder Diele ihn peinigende Trennung der Aktion des Geiftes von deflen, feinen Gedanken und alfo Willen, unmittelbar Fund gebenden Wort. Denn daß es ein Geiff Cein Gedanke) ift, welcher in diefer Natur maltet, daran zweifelt der Menfch in feinen Seren nicht, aber das quält und befremdet ihn, daß diefer Geift mit verfchloffenem Munde und höchftens nur mit gleichfam bisweilen aufgehobnen Zeigefinger vor ihm fleht, oder vorübergeht, ohne ihn des Worts zu würdigen.

Henn der Menfch unter MWefen fich veriwiefen fieht, denen,

mie dem Wort, Sreiheit und Ehre mangelt, und die nur von Geivalt beherrfcht werden, fo if dieres eine Folge und ein Be