Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

1.

Di Begriff des Chriftenthums fallt, wie bereits im 7. $. des Erffen Hefts der Fermenta Cognitionis bemerkt worden, mit jenem der Menfchwerdung des moralifhen Gefeßes zufammen, und das Mort Evangelium drüdft eben nur die Botfchaft (glad tidings) aus „von einem ben Menjchen durch Einen Menfchen (melcher darum auch der Einzige, oder der Menfch par excellence heißt) nahe gebrachten, zugangbar gemad;ten oder geöffneten moralifchen db. i. Gottesreih inner dem unmoralifhen Weltreih.“ „Solches habe ich mitEud geredet, jagt Chriftus Soh. 16, 33., dag ihr in mir Sriede habt, in der Welt habt ihr Angft, aber fend getroft, ich habe die Welt überwunden,“ d, i. Sch habe euch, durch fie hindurch die Bahn in mi, und durch mich in eine andre Welt gemacht, die eure wahre Heiz math ift, von welcher ihr euch entfremdet, und damit ins Elend (nad) altveutfcher Sprache fo viel als fremdes Land oder Ausland) gebracht habt. Denn nur in diefem Sinne heißt Chriftus der Welterlöfer.

„Denn ber Menfch (fagt I. Böhm 1. Schusfhrift w, Zilfen 70.) thut aus (von) fich felber nichts Gu-