Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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darauf bedacht feyn muß, den Zufchauern eihe Diversion zu macyen, fo hat fich diefe alte Schlange bisher mit gutem Erfolge auch der Philofophen und nun volIends der Theologen, melche den Böfen und das Bofe abgefchafft haben, zu foldem Diverfionsmacjen be= dient,

4.

Mas oben. vom Geben und Empfangen gefagt ift, gilt denn auch vom Vernehmen, oder der Bernünftigkeit, vorausgefet, dag man hier wie überall den groben Irrthum vermeidet: diefes Geben und Empfangen 1e-

‚nem gleich zu ftellen, welches ziwifchen Gteatur und Greatur ftatt findet, Wie namlih Daub von Sott fagt: Deus esta se,inse et sibi, fo kann man von der Vernunft fagen: Deus a se sapit, in se sapit,

et sibi sapit,. wogegen der Menfch diefe Vernunft (ald °

in freier Evolution) zwar in fich hat, oder haben foll, aber nicht von fich und folglich auch) nicht eigentlich fich,

j- weil nämlich die göttliche Vernunft fi in ihm nur teprä=

fentirt, oder gleichfam reproducirk. Diefer enfch zeigt fi darum allerdings als ein andrer, als diefe Vernunft, fo wie felbe ihm nicht mehr innwohnt (fo wie er ver= nunftlos, oder gar vernunftwidrig fi) bezeugt), wenn fhon diefe Vernunft Feine andre, als die göttliche ift, weil, wie Meifter Edart fagt, das Auge, darinn mich

Gott fieht, daffelbe ift, darinn ic) Gott fehe, indem e5

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