Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin
- 16 —
und diefe Befriedigung nur in dem, was fie fi felbft fest, oder in ihrer Thätigfeit erzeugt, zu finden vermag, fo muß fie in dem, was ihr (von Gott) gefeßt oder gegeben ift, eine Hemmung erkennen und fie aufzuheben fuchen, indem fie diefelbe erklärt, begreift, oder aus fi) erzeugt.“ — Nun fiheint e& wohl eben fo uns fiel, die Gabe, das Zalent, oder das Aliment eine Hemmung des Lebens zu nennen, alö die Behaupfung unmwahr ift, daß die Creatur bei diefem Aufheben allein, und der begriindenden, helfenden, leitenden, befreienden Aktion der göttlichen Vernunft nicht bedürftig fey. Noch immer fouft diefen Philofophirenden das Fichtifhe Seen im Kopf, und fie lehren uns, nachdem wir einmal bei ver Geburt eine Porkion Luft in unfte Bruft ge= zogen, diefe in uns feft, und ja durch Zuhalten des Mundes von der allgemeinen Luft gefondert halten, da= mit wir ungeftört und felbftflandig unfern Athemsprozeß x treiben Eonnen. — Nur Gott feßt und wird nicht gefekt, der Menfch (jede Intelligenz) wird gefeßst und fest, und nur die nichtintelligente Natur wird gefest und fest nicht, Ein Philofophiren, welches das Wort: Hemmung fo arg mißbraucht, daß felbes diefes Wort fogar auf die Gabe, oder das Aliment alles Seyns anwendet, ann
freilich weder von jener wahren Hemmung, melde die Creatur in der Entwielung (dem Thun diefes