Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin
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ner freien Greatur) zu effen „und jede andre Greatur, fie mag fo vortreffli und fo hoch gradirt oder genaturt feyn, als fie will, wird biefes nie vermögen, folglich mir immer einen nie in mir aufgehenden Reft meiner Selbtheit al3 Stachel der Unruhe und der peinlich gehemmten gänzlichen Union zurüd laffen. Diefes gilt 3. B. fürs Erfennen, infofern ich meine Ueberzeugung aus einer folchen Greatur ganz allein zu fhöpfen mich beftrebe, wie flır die Liebe, bei welcher leßterer den Liebenden oft nur nach manchem mißlungenen Berfuch das Geheimniß ji entbüllt, daß fie nicht und nie unmittelbar, wohl aber mittelbar zu diefer vom Imperativ der Liebe gefoderten abfoIuten wechfelfeitigen Selbftentäufferung und BVerfelbftfandigung zu gelangen vermögen, nämlid) damit da \ fie beide fich vorerft in dem Einen Unenvlihen (Gott) ‚ aufheben lafiend, fich beide an Shn verlierend, in Shm | fidy beide gänzlich vereint wieder finden. Parceque l’unite parfaite ne se trouve que dans notre joncliomn individuelle avec Dieu, et que ce n'est qu’apres quelle est faite, que nous nous trouvons naturellement les fieres les uns des autres. — %) , Der Menfch als erfennend dad Wahre, als wollend | das Gute, und als fchaffend das Rechte, (denn Ein und dafjelbe Heißt gedacht, wahr, gewollt, gut, gethan, recht) bat Fein ander Criterium al$ diefes Bewußtfeyn der gänzlichen, völlig gelungenen Aufgabe Sein Selbfts, und