Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

—3 Serbftbewußtjeyns in einem Widerfpruche, als einer pofie ‚tiven Widerfeglichfeit, oder Hemmung gegen biefe freie Aufhebung befangen — wir finden das Herzbluf erftarrt, welches auf diefem Opferaltare fliegen folte —; und zivar zeigt fih Diefe Hemmung nit etwa als ein einzel« ner nothwendiger, und hiemit unfchuldiger Moment in der Gefchichfe unferd Selbftbewußtfeyns, oder wohl gar, wie andre meinten, als identifch mit dem Nichtgoftfeyn der Creatur, fondern e$ giebt fich hier eine doppelte dialektifche Bewegung Fund, davon eine, al3 evolutionair, diefe Hemmung aufzuheben, die andre, al3 revolutionair, diefer Aufhebung entgegen firebt, und zwar fo, daß diefes Entgegenflrebende durch den Eintritt jener erften Bewegung nur aufgeregt, gleichfam in posessione bonorum angefochten und aufge» fort, nicht aber erft erzeugt wird,

Sn einem 1824 erfhienenen Buche: über Fauft und beffen Fortfegung ©. 132. heißt e$: „Alle Sünde befteht in einem Mifverhältniß, oder aufgehobnen Gleihgewichte (ein hier unpaffendes ftatifches Bild) zwifchen dem Endlihen und Unendlichen (ich feße hinzu: in ber gehemmten freien Aftions= und Zebensgemeinichaft des manifeftirenden Organs und des zu manifeflirenden Gentrums), die Herftellung diefes Gleichgewichts ift die

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