Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

N — U —

beftinmen, einen Effort zu leiften habe, der mir empfindlich it und mir wehethut, beweifet wohl unftreitig, daß jene mir einerzeugte Macht, oder puissance, bereits zu meiner geworben, oder gleihjammit meinem Sch vermachfen ift; (der genitor ift namlich nur an feinem genitus fenfibel) welches übrigens fowohl für die gute, als fürdieböfe Wahl, jedoch mit dem bedeutenden Unterfchied gilt, daß ich im erften Falle mich als Kauffalität immerfreier, Lichter, leichter und erpanfibler, im Zweiten immer gehemmter, unfteier, verfinfterfer, fihwerer und inerpanfibler befinde. Im erften Falle werde ich meines Willens immer gewaltiger, im zweiten immer ungewaltiger. L’horreur de la situation del’ennemi, fagt St. Martin, c'est que dans sa propre volonte reside cette puissance d’iniquite et que sa volont& est soumise elle-m&me ä cette puissance qu’elle s’est er&& et engendr&e.

*) Kant hat befanntlic) die Behauptung aufgeftelft, daß der Menfc) das Böfe nicht nur allein in fi), fon= dern auch von fid) erzeugt, fomit felbjt Water der Lit ge und Mörder von Anfang fey. — Neuere Philofophen haben dagegen der Religion die irrige und abfurde Vorflellung angedichtet, als ob fie mit der Behauptung, daß der Menfch das Böfe in einer andern intel: ligenten Creatur fon diefer und zwar von fich felbjt einerzeugt vorfand, diefes Böfe felbft wieder zu einer für fich beftcehenden Greatur madyen, und den Teufel alfo-durh einen Teufel erklären wollte, igentlic