Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin
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fehied de3 centralen (totalen) Wirkend vom Mitwirken und werkzeuglihen Wirken nicht Flar erfaßt hatte, jo mußte fie natürlich, um den Menfchen über bie Region des blos werfzeuglichen (unfreien, und blinden) Wirkens empor zu halten, ihn fofort in bie höchfte Region des abfoluten Wirkens erheben, d. h. um ihn Eein Vieh feyn oder bleiben zu laffen, mußte fie ihm zum Gott machen, Mit diefer Voraysfehung eines Gottjeyns des Menfchen (welche jenes Wort Pauli befräftiget: bafie fi fürweife hielten, find fie zu Narren worden, und welche Behauptung man zivar mannichfaltig myftifisitt, bie denn aber doch durch Confundirung der göttlichen und menfhlihen Natur, gotted > und menfehpenläugnerifh zugleih iM) mußte nyn freilich dem Menfchen feine Degrabation entteber ins Angeficht abgeläugnet werden, ober man pofiulirte (wie Kant gethan) feine Selbitbefreiung und Selbfterhebung, vermöge des Smperativs feiner abjolu- ten Autonomie, oder feines Goftfeyns, d, b. eine folche Philofophie mußte fich offen, oder verftedt, Fed, oder feige, atheiftifch und antichriftifch zugleich erklären,
Dor Menfe ift nichts, falls er nicht das Drgan (Bild) Gottes iff, und wer alfo das Driginal läugnet, der lüugnet auch das Bild, fo wie er mit biefem aud) das Original läugnet.