Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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Dt: fammengefegten, welche Sufammengefegheit nämlich nur

defienInganzheit ausfagt, weil nur wasGanz ift, Eins / oder einfach ift; fo wie aud) der Beftand diefer Materie, | als gleichfam eines Deficits-der Action, mitten in der | ®otalität der Action hiemit begreiflich wird, Wenn nam

li) mitten in einem vollftimmigen Concert mein Ohr ex= Frankt, und nur einzelne Töne deffelben mehr faßt, de= ven Befaffung mir eine Disharmonie giebt, fo entfteht für mic) gleichfam inner jenem vollftimmigen Concert ein andres Nicht -harmonifches, und doch befteht jenes Erftere

| fort, und doch find e3 biefelben Inftrumente, die ich jegt

höre, und die ich früher mit gefundem Ohr hörte, oder die ein andrer mit mir zugleich, jedoch als Harmonie verbreitend, hörte,'

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Die firenge Confequenz bringt in der Dhilofophie manchmal benfelben Nusen, den fie in Geiftesverrüdtz heiten hat, d. b. fie dient, die Abfurdität eines Princips in feinen nothiwendigen Zolgen eclatant zu machen, So bemerkt der Verfaffer der angeführten Schrift (über Goethes Fauft ©. 14. 1.) „daß e3 vermöge des Sakes der Sdentität des Geyns und Wiffens *) fo wahr ift, daß dag Seyn und Erkennen Eins if, daß Gott erkennen Gott feyn heißt,“ — Darnun aber auf foldhe Weife Gott und Men eigentlich nie zufammen fämen; denn wo

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