Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

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der Menfcy noch wäre, Da wäre Gott noch) nicht, und

wo biefer wäre, wäre jenernicht mehr; fo bliebe uns bei diefer Lehre eigentlich ganz Feine Hoffnung, Gott zu erEennen übrig. Zröftlicher Elingt dagegen, was uns der Apoftel von einem folchen Erkennen lehrt 1 Eorinth. 2, 10-412. „Ung aber hat es Gott durch feinen Geift geoffenbart; denn der Geift erforichet alle Dinge, aud) die

Ziefen der Gottheit, Denn welcher Menfc) weiß, was im Menfhenift, ohne der Geift des Menfchen, der in ihm ijt? Alfo auch weiß niemand, was in Gott ift, ohne der Geit

Gottes. Wir aber haben nicht empfangen den Geift der

Melt, fondern den Geift aus Gott, daß wir willen fönnen, was uns von Gott (zu willen) gegeben ift.‘“ Wenn ich alfo fhon nicht Gott bin, und in Ewigkeit nicht Gott werde, fo Fan doch Gott mic) feines Wiffens theilhaft machen, wie feines Seyns (Natur 2 Petri 1,4.), fo

wie ich nicht mein Freund bin, und doc) feines Wiffens theilhaft werben Fann. Hier ift alfo ein Wiffen, welches -

fich als Gabe weiß, und zu welchem ich offenbar auf an= dre Weife omme, alö zu jenem, welches ich mit gleichfam durch einen Subjectionsact (Selbftbeleuhtung) felber nehme. Es ift darum faljh, wenn fowohl Sacobi als feine Gegner, wenn unfre Utra-Nichtäwiffer „die, wie Haulus fagt, zu ihrer Schande nichts willen von Gott“ und unfte Ultra- Alleswiffer **) den Wiffensact

durchaus als einen folchen Eroberungs= oder Selbjtbes |

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