Život Dra Jovana Subotića 2
шкl es der Urtheilski’aft und dem Gešchmack, kttrz dem G-enie der hoher hegahten, hegeisterten Nationalschriftsteller zn hberJassen, dieses so heschranlcte Gebiet der Tolksschriftsprache dnrch Herhbernahme des sprachlichen Stofffs ans der altern kirehenslaTvischen Mnndart imd arrs den Werken des mittlern imbesehadet der rein zn wahrenden dialektischen Formen des Serbischen, nach Thunlichkeit zn enveiteru und zn hereiehern. Denn in einer Entwicklnng - speriode der Volksknltnr nnd Literatnr, ivie die serbische ist, werden sich g-eniale Sehriftstelier hei der Gestaltnng- der Sprache cmd des Styls ohnehin durch keine konventionelle Grammatik ahsolnt binden lassen. TTas die Losnng der Anfgahe innerhalh der gesteckten Granzen anhelangt, so kann ich ihr, naeh anfmerksamer Dnrchlesnng nnd Prhfung des Elahorats, nnr meinen volleu Beifall rmd meiu nugetheiltes Lob ertheilen. Die Arheit zeichnet sieh тог allem durch eine his jetztyon serbisehen Grammatiken nicht erreichte und kanm erwartete Vollstandigkeit ans, namlioh dnroh eine ebenmassige, gleich sorgfaltige Bearbeitnng aller Hanpttheile der Grammatik: der Lautlehre, der TVortbiegung, der Tfortbildnng und der IVortfugung. Dieselbe zeichnet sieh zweitens ehenso augenseheinlich und vortheilhaft durch eine rnhige und hesonnene, sieh тог allem, einem Lehrbnch nicht wohl anstehenden, polemischen Ansschreitimgen sorgfaltig hiitende, kritische Prhiimg des sprachlichen Thatbestandes ans, welche sich znmal in der nmsichtigen \'ergleicliung nnd Benutznng der altern serhischen Sprachcpiellen, und der Berhcksichtignug der zunachst Terwandten zwei Dialekte, des kroatisohen nnd windischen, dann der Variateteu der eigentlichen serhischen Mundart knnclgiht. Endlich glanhe ich anch die methodische, lichtTolle, die Übersicht und Benntzung des reichhaltigen Stoffes sehr erleichternde An• ordnnng cles Ganzen, sowie die klare Darstellung und pracise Eassnng der Sprachregeln lobencl herTorhehen zu mussen. Dass hei so entschiedenen Torzligen einzelne Mangel топ geringerer Bedeutung der Arbeit anhaften mogen, dass inshesondere manche ■einzelne Data und Behauptungen des Verfassers einer Berichti:gung heclhrfen, gianhe ich nicht nnerwahnt lassen zn mussen, ohne es ira Einzelnen nachweisen zn wollen (sprachkundige gelehrte Serben werden ohnehin топ selhst daranf kommen): clies iiegt in der Natur der Sache, und ist топ grammatischen Lehr:gebauden sogar dort nntrennhar, wo das Spraehgehiet bereits abgeschlossen, wie im Griechischen und Lateinischen, oder klassisch bebaut ist, wie im Franzosischen, Deutschen u. s. w., ; geschweige denn dort, wo, wie im Serbischen, der Grammatiker mit seiner Wissenschaft sich auf dem schwankenclen Boclen eines in unzahlige Varietaten zerfliessenden Volkssprachgebrauchs be-
ШаФарикова оцена Суботнћеве „Српеке граматике" 169