Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

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Arbeitern hatten ſich auf gleiche Weiſe verſchiedene Montenegriner niedergelaſſen. Einer von ihnen, der der vornehmſte ſchien, wie ich ſpäter erfuhr, Capitain der Leibgarde, ein kleiner alter Mann mit lichtblondem, ſhon ins Graue ſih färbendem Haare und kleinem Schnurrbart, hatte über ſeine rothe goldverbrämte Weſte eine rothe, ebenfalls mit Goldſchnur verzierte, am Kragen, den äußern Rändern und am vorderen Theil des Aermels mit Fuchspelz verbrámte Jacke geworfen, ganz wie bei uns die Huſaren ihren Dollmann nachläſſig über die Schultern hängen zu laſſen pflegen. Eine montenegriniſche rothe Kappe, mit dem ſ{<warzſeidenen Rande eingefaßt, kurze blaue am Kniee befeſtigte Bluſenhoſen und Strümpfe trug er, wie die Meiſten, nur ſtatt der Opanken Schuhe. Er rauchte aus ſeiner langen Pfeife. Zwei andere fráftige, ſ{óne Figuren, von jugendlicher Rüſkigkeit, ſchienèn ſehr beweglich; faum ließen ſie ſi<h nieder, ſo ſtanden fie auh ſchon wieder auf, und griffen den Arbeitern haſtig ins Werk, um ihre Piſtolen beſorgt; “ oder ſie hatten dieſes oder jenes an ihren Flinten zu muſtern, deren Dauerhaftigkeit ſie einige Male vorwärtstretend durch das Abfeuern ſtarker Ladungen erprüften. Die Kleidung dieſer jungen Leute, aus der Leibgarde des Vladika, beſtand aus einer rothen, mit Goldborten verbrämten Weſte, mit weiten Armlöchern, über einem weißen Hemde, das in zahlreichen Falten weit über ihre Arme und etwas enger über die Hoſen bis gegen das Knie hinabfiel. Wo das Hemde unter der Weſte hervortrat, \<nürte ein breiter lederner, vorne in drei Schliße geſpaltener Gurt, den Oberleib feſt. Aus dem Anſtande, der in allen Bewegungen der Beweglichen ſih fund gab, ſ{loß i< auf eine edlere Abkunft und in der That waren, wie ih ſpäter erfuhr, die beſchriebenen tapfern zwei Pergianicen, aus den edleren Geſchlehtern des Landes. Die Mehrzahl der übrigen Anweſenden waren theils ältere, theils jüngere, gewöhnlich gekleidete Montenegriner in blauen oder weißen Beinkleidern und in dem volksthümlichen langen weißen wollenen Oberroke.

Die beſchriebene Gruppe feſſelte meine Aufmerkſamkeit ſehr lange und machte einen mir noch jeßt unvergeßlichen Eindrue> auf mich. Dieſes geſpannte Intereſſe, welches Alle mit unverwandten Augen auf ihre Waffen richteten, war charakteriſtiſch!