Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.

168 Unter dem ſ{<warzen Kreuz.

Leiſe ſchüttelte der Ritter den Kopf.

„Laßt das nur, Bo>telmann, ih muß es mit mix ſelbſt abmachen, wenn i< geſündigt habe, und Gott wird mi<h um meiner Reue willen niht verdammen. Aber i<h bitt’ Euch als Mann und als Freund, ſagt mix, wies um mich ſteht!“

Der Schultheiß kämpfte mit ſi< einen harten Kampf. Da aber die Bli>e des Ritters mit dem ſo innig flehen= den Ausdru> herzlicher Bitte um Wahrheit und Offenheit an ihm hingen, überwand ex ſich ſ{ließli< und erwiederte leiſe, indem er die Rechte des Verwundeten an ſi zog:

„Herx, bei dem Allmächtigen iſt kein Ding unmögli, Ihr wißt's! Aber nah ſ{<hwachem menſ<lihen Ermeſſen iſt Eure Wunde nicht heilbar.“

Faſt ſchien’s, als belebe dieſer Ausſpruch die Züge des Verwundeten; ſeine Wangen färbten ſi<h wie im Wieder= ſchein der entſ<windenden Jugend mit höherem Roth, und er athmete wie erleichtert auf.

„Jh danke Euch, mein Freund !“

Schweigend verharrten ſie geraume Zeit beieinander. Endlich begann der Komthux auf's Neue: -

„Jh wußte es, daß ich ſterben müſſe, und es iſt gut ſo, denn mit mix geht ein Herz zu Grabe, das viel Un= glü> Anderen zugefügt und ſelbſt viel Unglü> erlitten Yat. Und nun, mein Freund, verübelt einem Sterbenden nicht eine leßte Bitte, man ſagt ja, daß eines Scheiden= den Bitten nie ungehört bleiben follen.“ i

„Sprecht, Herr, was ich thun kann, ſoll ſicher geſchehen.“

„Jhx habt eine Tochter, Bo>kelmann, deren liebreizen=