Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Stre>fuß. - 45

Ein Bliß und ein dieſem unmittelbar folgender trachen= der, fürchterlicher Donnerſchlag antwortete auf Wangen's Worte, zugleich wurde der Regen von dem ſi< erhebenden ſturmartigen Wind in Strömen gegen die flirrenden Fen= ſter geſ<!eudert.

„Kein Knecht wird es wagen, in ſolcher Nacht nah Oſtrowko zu fahren,“ bemerkte der Jnſpeftor Berndal be= denkli<h. „Der Weg iſt bei der tiefen Dunkelheit gefähr= li<h. Wir werden warten müſſen, bis wenigſtens das Wetter vorüber iſt.“

„JO fürchte, es wird in der That nicht anders gehen,“ erflärte au< Wangen, der an das Fenſter getreten war und in die dunkle Nacht hinausſchaute. Seine Worte ſchienen eine Beſtätigung zu finden dur< den immer wilder brauſenden Sturmwind, dur einen in der nächſten Um-= gebung des Hauſes niederzucenden blendenden Blibſtrahl und einen Donnerſchlag, dex an fürchterlicher Gewalt die ſrüheren no< weit überbot.

„Es iſt unmöglich, in dieſem Wetter wagt Niemand na< Oſtroivoko zu fahren!“ ſagte, als nah dem langrollen= den Donner ein menſ<hli<hes Wort wieder hörbar wurde, no< einmal der Inſpektor Berndal.

Eliſe hatte ſi< bishexr ſorgſam mit dem Verwundeten beſchäftigt, ſie hatte die Kiſſen des Bettes geordnet „und war bemüht geweſen, dem lebloſen Körper eine bequeme Lage zu geben, dieſe Beſchäftigung ſchien ſie ſo ganz zu erfüllen, daß ſie faum auf die neben ihr geſprochenen Worte hörte; jezt aber richtete ſie ſi<h plößlih auf und ſich an Herrn v. Wangen wendend ſagte ſie ruhig: