Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman 0s Adolph Streu. ö 47

mal in den Regen hinausfahre. J< bin ſchon ſo naß, daß ih niht näſſer werden kann, Jn E Stunden bin ich mit dem Doktor zurü>.“

Auch der Juſpekftor Berndal, EE E daß ein junges Mädchen wagen wollte, was er als unmögli<h gehalten hatte, bot ſi jeht an, die Fahrt na<h Oſtrotoko zu unternehmen, aber Kämpf blieb dabei, daß er das beſſere Anrecht habe. Eliſe widerſprach ihm nicht, ſie würde freudig ſi<h den Gefahren der nächtlichen Reiſe auszeſeßt haben, um für den Schwerverwundeten Hilfe herbeizurufen, aber ebenſo gern blieb ſie auh bei ihm zurü>, um ihm ihre Pflege angedeihen zu laſſen.

Mit dex thr eigenen ruhigen Beſtimmtheit erklärte ſie, ſie werde hei dem Bewußtloſen bleiben, bis der Arzt fomme, ſie forderte, daß ſie mit demſelben allein gelaſſen werde, und ſelbſt Klara, die ſi<h erbot, mit ihr die etivaige

Pflege zu theilen, wies ſie zurüd>. | Wangen wollte Einwendungen machen, die Wirthſchafz terin oder die Kammerjungfer könnte ja, bis der Arzt ge= kommen ſei und weitere Beſtimmungen getroffen habe, das läſtige Geſchäft der Pflege übernehmen, aber Eliſe ließ ſich niht zurü>weiſen und ſie fand Bertha's Unterſtüßung.

„Laß ihr nux ihren Willen,“ ſagte Bertha, mit einem ſpöttiſh boshaften Blick das junge Mädchen betrachtend, welches ſih eben wieder zu dem Liegenden niedergebeugt hatte und feinem Athemzuge lauſchte. „Es iſ ihr ein Herzeusbedürſniß, ihn zu pflegen. Du weißt ja, daß ſie ſchon damals, als ſie no< ein halbes Kind war, füx ihren Klavierlehrer ſ<hwärmte. Alte Liebe roſtet niht. Sie hat