Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roma von Adolph Stre>fuß. : 59

ſardenſtube geſchi>t, um Fräulein Eliſe von ihrem Poſten am Krankenbette abzuberufen, die Kammerjungfer ſollte die Stelle der Krankenpflegerin einſtweilen übernehtmmen, wenn es nöthig ſei; aber es war niht nöthig, denn der Ver= iwundete {lief ſeit einigen Stunden, er athmete ruhig und regelmäßig und er bedurfte daher augenbli&>li< feiner Pflege.

So war denn Eliſe gehorſam nah dem Altan gekommen und bereitete, wie es ihre Obliegenheit war, auf der Ma= ſchine den Kaffee, während fie Bertha Bericht darüber abſtatiete, wie der Verwundete die Nacht verbracht hatte. Wangen war, während fie erzählte, feine Cigarre rauchend auf dem Altan auf und nieder gegangen, aber er wurde bald abberufen, denn der langerwartete Arzt aus Dombrowko wurde endli<h von Herrn Kämpf gemeldet und er hatte denſelben na< dex blauen Manſardenſtube führen müſen.

In banger Erwartung harrte Eliſe der Nückkehr Wan= gens; ſie hätte dieſen ſo gern na<h dem Krankenzimmer begleitet, um aus des Arztes eigenem Munde zu hören, ob er Hoffnung habe, das Leben des Verwundeten zu erhalten; aber ſie wagte es ni<t, einen ſolchen Wunſch auh nur zu äußern, hatte do<h Bertha ſchon eine boshafte Bemerkung darüber gemacht, daß ſie die ganze Nacht allein im Kranken= zimmer zugebra<t habe, und daß doh eigentli eine ſo aufopferungsvolle Pflege für eine junge Dame nicht recht [<hi>li< ſei. Dafür hatte fi< zwar Bertha die ſcharfe Antwort Klara’s gefallen laſſen müſſen, daß Alles, was ¡hre liebe Eliſe thue, ſ<hi>li< und gut ſei; aber dieſe konnte