Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

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F< werde es Dix erklären. J<h will es nicht dulden, daß ſi<h in meinem Hauſe ein ſkandalöſer Liebeshandel fort= ſpinnt, der ſchon vor vier Jahren, als Eliſe no ein halbes Kind wax, in Schloß Oſternau begonnen hat. J< habe damals Eliſe aufſmerfſam beobachtet, und ſie wußte es, daß i< fie dur<ſchaute, deshalb hat fie mich bitter gehaßt. Jh ahnte freili<h niht, daß es der reiche Herr v. Ernau fei, nach welchem das freche, gefallſüchtige kleine Ge[{<öpf ſeine Neve auêwarf ; in meiner thörihten Unbefangenheit meinte ih, Eliſe ſei ſterbli<h in den Jnformator verliebt, erſt dur< ihren unbedachten Auêsruf: „Er iſt es! J< wußte es längſt!“ hat fie mir die Augen geöffnet. Jeßt erflärt es fi< mir, weshalb ſie, wie Du mix ſelbſt erzählt haſt, für den Kandidaten Pechmayer nux Spott und Ver=achtung gehabt hat, ſo lange ſie glaubte, daß er eben nur ein unbedeutender armer Nenſch ſei! Als ſie aber erfahren hat, daß der Jnformator der damals no< mix beſtimmte reiche Herr v. Ernau ſei, dex jedenfalls die ſeltſame Ver= fleidung gewählt hatte, um mich, ohne von mir gekannt zu ſein, fennen zu lernen, da verdoppelte ſich ihre Abneigung “gegen mi<h und ſie wu<s zum grimmigen Haß, als ſie ſfi<h von mix beobachtet ſah. Der unwillkürliche Ausruf : „Er iſt es!‘ hat mir dies Alles klar gemacht. Und noh mehr, jeßt begreife ih au<, weshalb Eliſe, obgleich ſie mich heute wie früher tödtlih haßt, do<h Deiner Auſfor= derung, als Erzieherin Klara’s zu uns zu kommen, gefolgt iſt. Sie hätte gewiß zehn mindeſtens ebenſo einträgliche Stellen befommen fönnen, und doh hat ſie die in unſerem Hauſe angenommen , weil das falſche Geſchöpf wußte, daß Herr