Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Stre>äſuß. 71

glüeli<h zu machen! Vexrſprich mix wenigſteus, nichts gegen meinen {önen Plan zu thun. Herr v. Ernau darf nicht exfahren, daß Eliſe in unſerem Hauſe iſt.”

„Es wird ſi ihm nicht verbergen ſaſſen.“

„Laß mich nux gewähren. Vexrſprich mix, daß Du ihm ni<ts ſagen willſt!“

Er verſprach es, ganz zufrieden war er nicht mit fich ſelbſt; aber als Bertha ihm liebfoſend die Wangen fitreichelte und ihn ſo re<t freundlich bittend anſ<haute, da hätte er ihr wohl no< ganz andere Verſprechungen gemacht, durch ſolchen Bli konnte ſie thn zu Allem bewegen.

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Egon erhob ſi<, nachdem Wangen ihn verlaſſen hatte, um aus dem Bett aufzuſtehen. Ex hatte ſich doh zuviel zugetraut. Als er ſi aufrichtete, ergriff ihn ein Schwindel, er ſank zurü> und mußte längere Zeit ruhen, ehe er cinen neuen Verſuch, ſich zu erheben, machen konnte. Er fühlte einen dumpfen Kopfſchmerz, der es ihm unmöglich machte, ganz fſar zu denken; nah und nah verſchwand “ der Schmerz, nicht vollſtändig, aber doch ſo weit, daß Egon ſeine Gedanfen wieder ſammeln fonnte.

Er hatte verſprochen, der Frau v. Wangen ſeinen Bez ſu zu machen. Ex ſollte Bertha wiederſehen. ES eL= ſchien ihm ſelbſt merkwürdig, daß bei dem Gedanken ſein Puls nicht ſchneller ſ{<lug, daß er ganz ruhig und kalt= blütig zu überlegen vermochte, wie ex wohl unter den jeht ſo veränderten Verhältniſſen die einſt heiß Geliebte begrüßen müſſe. Sie hatte ihm viel zu verzeihen, das erſte