Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

76 Klippen des Glüds.

„Gewiß niht! J< bin Jhnen im Gegentheil dankbar für Jhre Offenheit.“

„Nun, dann will ih Jhnen noh mehr ſagen. Nehmen Sie ſi< vox Bertha in Acht! Sie hat ein falſches Herz! F< weiß niht, was ſie beabſichtigt; aber daß ſie mit Ihnen ihre beſonderen Pläne hat, das habe i< in ihrem falſchen Auge geleſen! Glauben Sie ihr niht! Nun aber habe ih Ihnen ſ<hon mehr als zuviel geſagt, wir dürfen nicht länger zuſammen plaudern. Kommen Sie, ih will Sie nah dem Altan führen. Gehen Sie nur voran, hier die Treppe hinab, ih bleibe hinter Fhnen.“

_ Egon folgte der Weiſung. Ex hätte wohl gern das Geſpräch noch fortgeſeßt, aber es ſchien ihm unſ<hiäli<, ein naives, plauderhaftes Kind auszuforſchen, und er wider= ſtand deshalb der Verſuchung, no<h mehr über Bertha zu hören. Ex ging langſam die Treppe hinunter; einmal mußte er ſtehen bleiben und ſi<h am Geländer feſthalten, weil ein Schwindel ihn überkam, da war Klärchen ſofort an ſeiner Seite und ergriff ihn kräftig beim Arm. „Sie werden ſ<wach, “ ſagte ſie theilnahmvoll; aber er erholte ſi augenbli>li< wieder, und ihr dankend konnte ex ſeinen Weg fortſeben.

Sm Vorſaal unten blieb Klärchen ſtehen. , tun önnen Sie nicht mehr fehlen,“ ſagte ſie, „dieſe Thür führt nah dem Gartenſalon und aus dieſem kommen Sie auf den Altan. Wollen Sie mix einen Gefallen erweiſen, Herr v. Ernau ?“

„Gern! Wie vermag ih e?“

„Sagen Sie weder meinem Brudex, no< meiner