Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.

Roman von Adolph Stre>fuß. TT Schwägerin, daß Sie mi geſejen und mit mir geſprochen Haben,“

„Weshalb foll i<h daraus ein Geheimniß machen?“

„Dos erkläre ih Jhnen ein anderes Mal; heute aber rechne i< auf Jhre Verſchwiegenheit. Adieu, Herr v. Exnau !“

Sie wartete eine Antwort nicht ab, leichten Schrittes eilte fie fort, die Treppe wieder hinauf, welche zum Boden und den Manſardenzimmern führte.

„Nehmen Sie ſi<h vor Bertha in Acht!“ ſo hatte das junge Mädchen geſagt. Welche ſeltſame Warnung! Konnte denn das niedliche Kind ahnen, was Bertha früher für Egon geweſen wax, welchen Schmerz und welche gewaltige Anſtrengung es ihn einſt gekoſtet hatte, ſih dem Zauber zu entreißen, den ſie auf ihn ausgeübt hatte? Ex wax nicht im Stande, ſich auf dieſe ſich ihm aufdrängende Frage eine Antwort zu geben, denn ſhon ſtand er im Garten= jalon und ſchon fam ihm Bertha, die ſeine Schritte gehört hatte, in der Thüre des Altans entgegen.

Wie wunderbar, wie berü>end ſchön wax fie! Viel ſ<öner no< als damals und do< wax ſie ihm in jener Zeit des Sturmes und Dranges tie das Jdeal menſ<h= lier Schönheit erſchienen. Die feine Figux wax wohl nicht mehr ganz ſo ſ<lank, ſie hatte an Fülle gewonnen, aber ohne an Grazie zu verlieren. Das dunkle ſchwarze Auge, welches ihn mit einem Bli> freudiger Erregung anſchaute, erſchien ihm noch ſtrahlender und ausdru>svoller. Das liebliche glüliche Lächeln, welches ihren roſigen Mund umſpielte, als ſie ihn begrüßte, war entzücend vexführeriſ<