Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

172 Das Herzblältchen.

daß es uit lauge mehr mit mix geht. Mein Maun iſt grauſam gegen mi<h — ex will mi< verlaſſen — ex iſt ein Éſendex. Laß mich nicht verzweifeln und hole mich zu Dix.

Deine Helene.“

Knorr uile ſ<hweigend mit dem Kopfe und dann fuhr ex ſich mit der ſchwieligen Hand über die Augen. So hatte cx doch Necht behalten, früher, als er daran gedacht, aber ex hätte viel darum gegeben, wenn er Lügen geſtraft worden wäre, denn der Schmexz des alten Mannes ſchnitt ihm tief in die Seele.

Endlich faßte ex den Freund an der Schulter, und als der alte Mann auffuhr aus ſeinem Jammer, da ni>te Kuorx nur leicht mit dem Kopfe.

„Jh habs geleſen,“ ſagte er mit rauher Stimme, dur welche verhaltene Rührung hindurch flang, und dabei legte er den Brief auf den Tiſch. „Wenn Dix's recht iſt, fo reiſen wix morgen zuſammen und holen Deine Tochter heim.“

Dex alte Meiſter faßte ſeine Hand.

„Sie wird ſterben,“ ſagte er mit exſti>ter Stimme.

„Nein, ſie wird leben,“ polterte dex Schloſſexmeiſter in dem tiefſten Baß, der ihm zu Gebote ſtand, „und i< will ein ſchle<tex Kexl ſein, wenn wix Beide die Sache nicht wieder in das richtige Geleiſe bringen. Aber Dummheiten darfſt Du keine mehr machen, alter Schwede, ſonſt —“

Ex hob wie zux Drohung die Hand und brach ab, denn auch ihm verſagte die Stimme, hatte ex doh auh Helene lieb, und das tiefſte Mitleid mit ihr.