Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

50 Vierte Ordnung: Raubtiere; fünfte Familie: Hunde.

Abänderungen kommen vor. Erwachſene Heulwölfe erreichen eine Länge von 1,4 m, wovon auf den Shwanz 40 em gerehnet werden müſſen, dabei aber kaum über 55 cm Höhe am Widerriſte.

Der Prairiewolf iſt weit über das Jnnere Nordamerikas verbreitet etwa vom Miſſiſſippi an weſtwärts und von Britiſh-Amerika ſüdwärts bis Mittelamerika, vielleicht bis zur Landenge von Panama und beſonders gemein in den Ebenen des Miſſouri, in Kalifornien und Kolumbien. Engliſche Naturforſcher behaupten, daß er in großen Rudeln lebe und

dem Wilde ſehr gefährlih werde, namentlih den Biſonherden folge und mit unverſhämter

N \ TD UI NN AD / / S7 0 =O / Ah OS i / G7 Pie er DN E TA etr ROSY

Heulwolf (Canis latrans) s natürl. Größe.

Frechheit über jeden kranken, ermatteten oder verwundeten Stier herfalle, um ihn aufzufreſſen; Prinz von Wied, dem wix, neben Audubon, die beſte Beſchreibung verdanken, jagt dagegen, daß er nur einzeln oder paarweiſe vorkomme und nah Art unſerer europäi{hen Wölfe lebe. Er raubt alles, was er bezwingen kann, und gleiht auh hinſichtlih der Schlauheit vollſtändig unſeren Wölfen und Füchſen. Des Nachts kommt er oft bis in die indianiſchen Dörfer hinein, und im Winter ſieht man ihn auh nicht ſelten am Tage umhextraben, wie den Wolf bei tiefem Schnee und Kälte. Fn der Ranzzeit bewohnt ex ſelbſtgegrabene Baue oder Höhlen, und hier ſoll im April die Wölfin ihre 6—10 Fungen werfen. Die Nanzzeit fällt in den Januar und Februar und erregt die Heulwölfe wie alle Hunde auf das höchſte. Um dieſe Zeit vernimmt man ihre Stimme in der Prairie: ein ſonderbares, am Ende etwas gezogenes Bellen, welches dem Lautgeben unſerer Füchſe ähnelt. Viele indiauſche Hunde gleichen den Prairiewölfen in der Geſtalt nicht wenig; es iſt alſo zu vermuten,