Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Adjag. Alpenwolf. 71

Feindſchaft mit Menſchen und Tieren. Bei Tage lief er faſt immer, nachts war er lebendig und raſte oft wie unſinnig im Käfige umher. Mehr habe ih leider nicht erfahren können. Die Abbildung auf S. 69 hat Müßels Künſtlerhand nah zwei Adjags entworfen, die er 1881 im Tiergarten zu London beobachten konnte.

Als dritter im Bunde tritt in den Gebirgsländern Oſt: und Mittelaſiens der Alpenhund oder Alpenwolf, Subri der Sojoten und Burjäten, Dſcherkul der Tunguſen (Canis [Cyon] alpinus, Cuon alpinus) auf. Giebel hält ihn für eine Unterart unſeres Wolfes, mit welchem er aber wegen der merklih geringeren Größe und abweichenden

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E —— A fe [LNE SA Alpenwolf (Canis alpinnus). %/ natürl. Gröôfe.

Behaarung und Färbung kaum verglichen werden kann; Gray findet dur< Vergleichung ſeines und des Schädels vom Kolſun, daß er mit dieſem große Ähnlichkeit hat, Scully hingegen weiſt nach, daß er ſih von ihm durch viel größere obere Backenzähne unterſcheidet. Ein ſchönes Stück des Berliner Muſeums ähnelt einem ſehr großen zottigen Schäferhunde, hat breiten Kopf mit abgeſtumpfter Shnauze, mäßig großen Augen und mittelhohen, oben abgerundeten, außen und innen dicht behaarten Dhren, kräftige Glieder und langen, bis zum Boden herabreichenden Schwanz, iſt 1,2 m lang, wovon der Shwanz 35 em weg nimmt, und 45 em hoch; der Pelz iſt ſehr lang, ſtraff und hart, das zwiſchen den Grannen ſtehende Wollhaar dicht, weih und lang, die Fahne außerordentlich weih und buſchig, das Haar der Oberſeite an der Wurzel dunkel rötlichgrau, in der Milte roſtrot, an der Spibe ſ<warz oder weiß, wodurh hier eine fahlroſtrötlihe Färbung hervorgebra<ht wird, wäh-

rend die Unter- und Junenſeite ſowie der Pfotenteil der Läufe blaß iſabellgelb ausſehen.