Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Stumpfnashorn: Verbreitung. Abnahme. 107

vorn an der Spiße gewöhnlich flah abgeſchliffen, weil ſie, wenn ihre Träger weiden, auf dem Erdboden entlang ſtreifen.

Unſer Tier iſ im vollen Sinne des Wortes ein Grasfreſſer, denn es nährt ſich, nach Selous, abweichend vom Doppelnashorne, bloß von Gräſern, iſt daher vorzugsweiſe in der offenen Landſchaft heimiſch, während das andere im Buſchlande hauſt. Sein Verbreitungsfreis iſt beſchränkt und erſtre>t ſih auf Südafrika, denn es iſt zweifelhaft, ob es in Steppengebieten ſüdlih von Abeſſinien wirklih gefunden wird. Auch in ſeinem verhältnismäßig eng

/ rr Werk

Stumpfnas3horn (Rhinoceros sîmus). 2/2 natürl. Gröpe.

umgrenzten ſüdafrikaniſhen Wohngebiete, wo es noch vor einem Menſchenalter ſo zahlreich vortam, daß man an einem Tage wohl einem Dugzend und mehr begegnen und am Tränkplage in einer Nacht 20—25 Stüc kommen und gehen ſehen konnte, iſt es infolge der ebenſo ſhonungsloſen wie oftmals nubloſen Schießluſt vieler Jäger größtenteils ausgerottet worden. Im Mittellande von Deutſch-Südweſtafrika, binnenwärts von der Walfiſchbai, wurden die lezten nah mündlicher Angabe von C. Wilmer im Fahre 1874 bei Diepdal am Tſoachaub niedergeſchoſſen. An den Tſchobeſümpfen, wo Selous unſere Tiere 1874 noch ziemlich gemein fand, waren ſie 1879 bereits verſhwunden, und die Eingeborenen ſagten ihm, „ſie ſeien zu Ende“. Jm weſtlihen Südafrika kommen ſie, laut H. Schinz, no< am Kunene, Kubango und am Ngamiſee vor; in öſtlichen Strichen beleben ſie aber nux no< Gegenden, in welchen