Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Hausziegen: Angoraziege. 201

erſcheinen alſo dreifah gebogen. Die Ziege trägt kleinere, ſhwächere, runde, einfah gebogene Hörner, welche in der Regel, ohne ſih über den Kopf oder Hals zu erheben, um das Ohr ſih herumdrehen, d. h. einfa< ſtark nah abwärts und dann nah vorn und abwärts wenden, wobei die bis zum Auge reichende Spige nah außen gerichtet iſt. Nux das Geſicht, die Ohren und der unterſte Teil der Läufe ſind mit kurzen, glatt anliegenden Haaren

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Angoraziege (Capra hircus angorensìs). 1/12 natürl. Größe.

bede>t; das übrige Vließ iſt überaus reichlich, dicht und lang, fein, weih, glänzend, ſeidenartig, lo>ig gekräuſelt und beſteht vorwiegend aus Wollhaaren, welche die ſpärlich vorhandenen Grannen faſt überwuchern. Beide Geſchlechter tragen einen ziemlich langen, aus ſtraffen oder ſteifen Haaren gebildeten Bart. Ein blendendes, gleihmäßiges Weiß iſt die vorherrſchende Färbung dieſer Ziegenraſſe; ſeltener kommen ſolche vor, welche auf lichtem Grunde dunkle Fle>en zeigen. Jm Sommer fällt das Vließ in großen Flo>en aus, wächſt aber ſehr raſh wieder nah. Franzöſiſche Züchter haben gefunden, daß ein Vließ zwiſchen 1,25 und 2,50 kg wiegt.

Die Angoraziege ſcheint den Alten gänzlich unbekannt geweſen zu ſein. Belon iſt der erſte, welcher einer Wollziege Erwähnung thut, deren Vließ fein wie Seide und weiß wie der