Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

752 Zweite Ordnung: Schwanzlurche; erſte Familie: Molche.

ein umgekehrtes Verhältnis zeigt, als man eigentlih erwarten möchte. Die Befruchtung aller Waſſermolche geſchieht, nah E. Zellers eingehenden Mitteilungen, niht durch eine Begattung, ſondern ſtets in der Weiſe, daß das Männchen gallertartige Samenträger oder ſogenannte Samenpakete in Geſtalt von Glo>en, Pyramiden oder Scheiben nac außen

Kammmol< (Molge cristata). Natürliche Größe.

abſeßt und das Weibchen ſih die Samenmaſſe holt, indem es die Samenpakete aufſucht, die ſtiftförmige Samenmaſſe aus der Gallertglo>e löſt und ſi in der Rinne der geſchloſſen bleibenden Kloakenſpalile anhängen läßt, von wo dann die Samenfäden ihren Weg in die Kloake hinein und zu den Schläuchen der Samentaſche, „des Aufbewahrungsortes von Samen für ſpäteren gelegentlichen Gebrauh“ nehmen, in welcher ſie ſi einniſten. Das dieſer Befruchtung vorausgehende Vorſpiel, das einer wirklihen Paarung oft ſehr ähnlich zu ſein ſcheint, iſt bei den einzelnen Molcharten ſehr verſchieden. Die 21 Arten leben in Europa, Nordafrika, Weſtaſien, Nordoſtchina, Oſtaſien und Nordamerika; aus Deutſchland kennen wir vier Arten. Ausnahmsweiſe können ſie, wie O. Körner bei Königſtein im Taunus beobachtet hat, alle vier in einem Tümpel zuſammen vorkommen.

Der Kammmolch (Molge cristata, Lacerta palustris und porosa, Triton Cristatus, carnifex, palustris und bibroni, Salamandra cristata, pruinata und carnifex.