Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

754 Zweite Ordnung: Schwanzlurche; erſte Familie: Mole.

Hemitriton alpestris) iſt merflih kleiner als der vorhergehende: ſeine Länge beträgt nur 8— 9, die des Weibchens 9—11 cm. Sein Schläfenbogen wird dur< Sehnenfaſern hergeſtellt, der Hautkamm des Nückens iſt niedrig, niht gezahnt, der Bau ohne dunkle Fle>en. Die Grundfärbung der Rükenſeite iſt braun oder ſchiefergrau. Die Zeichnung beſteht aus dunkelbräunlichen, geza>ten Fle>en, die an den Seiten des Kopfes, Leibes und Schwanzes und auf der Oberſeite der Glieder in rundliche, ſ<hwarze Fle><hen auf weißlihem Grunde übergehen. Finger und Zehen haben {warze Ringe. Die orangenrote Unterſeite iſt, abgeſehen von der Kehle, ungefle>t, die Jris goldgelb, ſ{<wärzlih getrübt.

Jm Hochzeitskleide erhebt ſi< auf der Rückenlinie des Männchens ein niedriger, ungezater, erſt hinter dem Kopfe beginnender und ſi in dem oberen Floſſenſaume des Schwanzes verlierender Kamm, deſſen weißgelblihe Grundfärbung durc ſenkrechte, Éurze, ſhwarze Vinden, zwiſchen welche nicht ſelten kurze, dunkle dreie>ige, von unten herkommende Fle>en eingreifen, gezeihnet wird. Das Schiefergrau der Grundfarbe zieht an der Rüenſeite ins Vlaue und kann an der Bau@hſeite ins Hellblaue übergehen; die ſ<waxzen ſeitlihen Punkte umgeben ſi mit weißlihem Grunde und können zu Streifen zuſammenfließen : das Orange der Bauchſeite wird feuerrot, der obere und untere der Floſſenſaum des Schwanzes blaß weißlihgelb mit dunklerer Fle>ung; an der Seite des Shwanzes endlich zeigt ſich eine Reihe bläulihweißer Fle>en. Dem Weibchen im Hochzeitskleide fehlt der Kamm in der Negel, oder er iſt nur angedeutet. Die Grundfärbung des Rückens geht bei ihm in ein helles oder dunkleres Grau, ſelbſt ins Bräunliche oder Schwärzliche über und erſcheint überall dunkler gepunktet; die großen, ſhwärzlichen, za>igen, ſtellenweiſe zuſammenfließenden Fle>en ſind zahlreicher als beim Männchen und heben ſi ſchärfer ab; die ſhwarzen Fle>enreihen zur Seite grenzen unmittelbar" an das Orangengelb des Baues, liegen auch nicht ſelten in einem lichten, bläulichen Gürtel oder werden wenigſtens von weißlihen Punkten umgeben; das Notgelb des Bauches erſtre>t ih, unterbrochen von einzelnen runden, ſ{hwarzen Fle>en an der Bauchkante des Schwanzes, bis zu deſſen Spiße.

Der Vergmol< verbreitet ſi< über Nord- und Mittel-Frankreih, Belgien, Holland, Deutſchland, wo er, mit Ausnahme der norddeutſchen Ebene, überall anzutreffen iſt, die Schweiz, Ftalien, ganz Öſterreih-Ungarn und Nordgriechenland. Ex ſteigt im Hohlande des Kantons Waadt bis zu Höhen von 1800 m, im Veltlin Oberitaliens bis 2000 m und im Nhätikon Graubündens bis 2190 m. |

Der Streifenmolc<h (Molge vulgaris, punctata und taeniata, Lacerta vulgaris, palustris, aquatica und taeniata, Triton taeniatus, vulgaris, exiguus, pariSinus, palustris, lobatus und punctatus, Salamandra exigua, taeniata, punctata, elegans, vulgaris und abdominalis, TLissotriton und Lophinus punctatus, Pyronicia punectata) erreiht 7,5—8,5 cm Länge und zeihnet ſih dur ſeinen nur dur Sehnenfaſern hergeſtellten Schläfenbogen, einen geza>ten Rü>kenkamm, im männlichen Geſchlechte dur gelappte Zehen und einen gefle>ten Bauch ſowie dur eine unregelmäßige Doppelreihe eingedrüd>ter Drüſenpunkte auf dem Kopfe und den am Ende einfa zugeſpißten Schwanz vor den Verwandten aus. Olivengrün oder Braun, das auf den Seiten in zartes, ſhwah ſilberglänzendes Weißgelb übergeht, iſt die Grundfärbung der Ober-, Orangengelb die der Unterſeite. Schwarze Fle>en bilden hier wie dort die Zeihnung.

Im Hochzeitskleide erhöht ſi<h beim Männchen der Schwanz und erwächſt der im Nacen beginnende, über dem After niht nur niht unterbrochene, ſondern im Gegenteil noh beſonders entwidelte Kamm zu einer hohen Flatterhaut; auh die Zehen der Hinterfüße zeigen jeßt lappige Säume. Die Färbung der Oberſeite geht in ſattes Olivengrün, die der Vauchmitte in kräftiges Drange über, das ſih als Längsſtreifen auf dem