Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

756 Zweite Ordnung: Shwanzlurche; erſte Familie: Molche.

gefle>ten und am Kopfe geſtreiften Oberſeite iſt ein mehr oder weniger ins Gelbe ziehendes Olivenbraun mit ſ{hwachem Goldglanze, die. der Unterſeite ein mattes Orangengelb mit wenigen ſ{<wärzlihen Fle>en.

Beim Männchen im Hochzeitskleide erhebt ſi<h auf dem Nücken anſtatt des Kammes eine Kante oder Leiſte, die ſi<h auf dem Schwanze zum oberen Floſſenſaume entwi>elt; gleichzeitig erhalten die Hinterfüße eine vollſtändige Shwimmhaut zwiſchen den Zehen, und endlih geht die Grundfärbung des Kopfes und Rückens bis zur Seitenkante ſowie des Nüdtenſaumes am Schwanze in Olivenbraun , der Seiten des Kopfes, Numpfes und Schwanzes in metalliſ<h ſ{himmerndes Gelb über, während die untere Seitenhälfte des

Fadenmol< (Molge palmata). Natürlihe Größe.

Leibes glänzend weißli<h ausſieht und der Bauch ſelbſt eine orangengelbe Binde längs ſeiner Mitte aufweiſt. Durch die der Grundfarbe aufgeſeßten, dunkleren Fle>en bekommt der Kopf oben ein zierlih gemarmeltes Ausſehen, ebenſo ſind die Gliedmaßen gemarmelt und flein gefle>t oder ganz ſchwarz. Zahlreiche, bunt durcheinander geſtellte, unregelmäßig geſtaltete Fle>en zeihnen Rü>ken und Seiten. Die Kehle iſt ohne Färbung, der Bauch trägt meiſt nur wenige {hwärzlihe Makeln, die dunkeln Fle>en des Schwanzes ſind in eine obere und eine untere Längsreihe geordnet, zwiſchen denen ſih eine bläulih ſchillernde Längsbinde hinzieht. Beim Weibchen im Hochzeitskleide iſt der Schwanz niedrig, die Shwimmhaut an den Hinterfüßen nicht entwid>elt und die Färbung eintöniger, weil die dunklere Grundfarbe ſi< weiter über die Seiten hin erſtre>t und die kleineren Fle>en ſi< weniger ſcharf abheben. Nur der Unterteil des Leibes iſt lebhafter gefärbt als beim Männchen, da ſich das Orange des Bauches über die untere Kante des Shwanzes noh bis zu deſſen leßtem Drittel erſtre>t.

Der Fadenmol<h bewohnt Nordſpanien, Frankreich, England, Belgien, Holland, Weſt: deutſchland und die Shweiz. Den Brennpunkt ſeines Verbreitungsgebietes ſcheint Frank rei zu bilden. Jn Deutſchland lebt die Art im Gebiete des Rheines und ſeiner Nebenflüſſe, geht aber nordöſtlih bis Bremen, öſtlich bis in den Harz, wo ihn W. Wolterstorff