Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

120 Erſte Ordnung: Stachelfloſſer; dreiundzwanzigſte Familie: Drachenfiſche.

halten und den Fiſchen na<hſtellen, dann ſie ſollen unerſättliche fräſſige ſiſche ſeyn, welches zu erachten von dem weiten Maul, Nachen und Magen, alſo daß ſie ſih mit Speiß, ſo ihnen dargeworffen, ob ſie gleich gefangen werden, ſo mähtig überfüllen, daß ihnen zum Rachen wiederumb außlaufft. — Wiewohl dieſer Fiſh im Wuſt und Koth lebet, und auß der Urſa etliche darvor halten, er habe ein unlieblih fleiſh, eines irrdiſhen Geruchs, ſo ſollen ſie doch eines überauß lieblihen Geſhma>s ſeyn, angenehm zu eſſen, und kein ungeſund fleiſ< haben. Dann Hippocrates, der berühmteſte Artt, lobt ſie in der Speiß, denen fo viel weiſſen Schleim in ſih haben. — Die Augen deß alten Tobiae von welchem im alten Teſtament gedacht wird, ſollen, wie etliche wollen, dur die Galle dieſes Fiſhes auffgethan worden ſeyn, dann vor die Augen und das Gehör iſt es die fürnembſte Arzney.“

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Himmelsgu>er (Uranoseopus seaber) und Petermänn<hen (Trachinus draco). 1% natürl. Größe.

Wir wiſſen heutzutage niht mehr als Gesner über die Lebensweiſe unſeres Sternſehers, Er lebt im Mittelländiſhen Meere, hält ſich, laut Riſſo, bei Nizza auf \{<lammigem Grunde auf, wird das ganze Fahr hindurch gefangen, aber wenig geſhäßt, weil nur ärmere Leute ſein unangenehm riechendes Fleiſch genießen ſollen. Jm engeren Gewahrſame dauert er niht lange aus, liegt aber faſt ſtets im Schlamme vergraben und verläßt dieſes Verſte> höchſtens des Nachts.

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Jn unſeren deutſhen Meeren wird die Familie vertreten dur die Queiſen (Trachinus). Der Leib iſt meſſerförmig, weil im Verhältnis ſeiner Länge ſeitlich ſtark zuſammengedrüdt; die Augen liegen oben auf dem Kopfe nahe bei einander; die Kiemende>el ſind mit Stacheln bewehrt, minder furhtbar jedo<h als die Strahlen der erſten Rückenfloſſe, die bei ungeſchi>ter Berührung ſo empfindlih verwunden können, daß ein.