Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

128 Erſte Ordnung: Stachelfloſſer; a<htundzwanzigſte Familie: Groppen.

Nückenfloſſe zählt man 6—9, in der zweiten 15—18, in der Bruſtfloſſe 183—14, in der Bauchfloſſe 1 und 4, in der Afterfloſſe 12—13, in der Shwanzfloſſe 13 Strahlen.

Die Groppe bewohnt alle Süßgewäſſer Mittel- und Nordeuropas und tritt mit Ausnahme einzelner Bäche faſt überall in Menge auf, ſteigt auh im Gebirge bis über 1000 m Höhe auf, wird ſelbſt noh in Seen, die in einer Höhe von faſt 2000 m über dem Meere liegen, beiſpiel8weiſe in dem einzig und allein von ihr bevölkerten Lünerſee in Tirol gefunden. Jn Jrland ſoll ſie ſo ſelten ſein, daß Thomſon niemals ein Stü>k von ihr erlangen konnte; doh kommt ſie auh hier no< vor. Nah Süden und Südoſten hin vertreten ſie verwandte Arten oder Abarten. Sie liebt klares Waſſer, ſandigen oder ſteinigen Grund, da ſie ſih gern unter Steinen aufhält, und beſucht, der Steine halber, ſogar die

Groppe (Cottus gobio). Natürliche Größe.

kleinſten, waſſerärmſten Bächlein. Fhre Bewegungen ſind außerordentlih ſ{<nell. „Sie ſchießt“, wie Gesner ſagt, „von einem Ort an das ander mit ſolher Geſchwindigkeit, daß ihr kein anderer Fiſh in ſol<her Bewegnuß zu vergleichen iſt.“ An Geſräßigkeit ſteht ſie keinem anderen Fiſche nah, und der alte Gesner hat wiederum recht, zu ſagen: „die Groppen freſſen allerley Speiß, auch einer den andern ſelber, nemlih der gröſſere den kleinern“; denn obwohl fie ſih vorzug8weiſe von Kerbtieren, insbeſondere von Libellenlarven, nährt, verſchont ſie doh keinen Fiſch, den ſie bezwingen zu können vermeint, und in der That auch ihre eigne Brut niht. Forellenzüchtern iſt ſie ſehr verhaßt, weil ſie als ein ſehr ſchädlicher Feind des Laiches dieſer Edelfiſhe angeſehen wird.

Nückſichtlich des Fortpflanzungsgeſchäftes unterſcheidet ſie ſih von den meiſten anderen Fiſchen dadurch, daß das Männchen ſih der Brut annimmt. Schon Linné berichtet, daß