Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Stichlinge. Tabakspfeife. 175

Bei den Pfeifenfiſhen (Vistulariidae), der zweiten, fünf bekannte Arten zählenden Familie der Unterordnung, iſt nur eine einzige kurze, weit nach hinten ſtehende Rü>kenfloſſe vorhanden und der Shwanz in eigentümliher Weiſe verlängert; zwiſchen den beiden Lappen der Floſſen ſteht ein langer, borſtenartiger Faden, der bei einzelnen Arten der Leibeslänge gleihkommt; die Mundröhre iſ ſehr lang; Zwiſchenkieferknohen und Unterfinnlade ſind mit kleinen Zähnen bewaffnet; die Haut erſcheint der unſichtbaren Shuppen halber glatt.

Die Tabafktspfeife (Fistularia tabaccaria und petimba, Flagellaria fistularis, Amnulostoma marcgravii), der befannteſte Vertreter dieſer Familie und einer Gattung,

Tabaftspfeife (Fistularia tabaccaria). 1e natürl. Größe.

fann eine Länge von mehr als 1 m erreichen, wovon freilich die Hälfte auf den Shwanzfaden gere<hnet werden muß. Die Oberſeite iſt auf braunem Grunde mit drei Reihen blauer Fle>en beſetzt; die Unterſeite ſieht ſilberweiß aus. Die kurze Nückenfloſſe wird geſpannt von 14, die Bruſtfloſſe von 15, die Bauchfloſſe von 6, die Afterfloſſe von 13, die Schwanzfloſſe von 15 Strahlen.

Die Gattung der Pfeifenfiſche verbreitet ſi< über die innerhalb des heißen Gürtels liegenden Teile des Atlantiſchen wie des Jndiſchen und Stillen Meeres; die Tabakspfeife bewohnt die Küſtengebiete im Oſten und Weſten Amerikas. Jhre Lebensweiſe iſt mir unbefannt. Fn ihrem Magen fand Commerſon kleine Fiſche; andere Beobachter zählen als Beute auh verſchiedene Krebſe auf.

Die einzige Familie ihrer Unterordnung (Centrisciformes) bilden die Shnepfenfiſche (Centriscidae), furz-, hoh- und dünnleibige Fiſche mit zwei weit nah hinten