Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

198 Zweite Drdnung: Schlundkiefer; erſte und zweite Familie: Rifffiſche und Lippfiſche.

vittatus, larvatus, coquus, vetula, carneus, trimaculatus und exoletus, Sparus formosus, Gramnistes variegatus) allgemeinere Beachtung, weil er au< in den nordiſchen Meeren vorkommt. Er kennzeichnet ſi<h dur dike, fleiſchige, doppelte Lippen, tegelförmige Kieferzähne, ſtachel- oder zahnloſe, beſhuppte Vorder- und Kiemende>el und fünf Strahlen in der Kiemenhaut ſowie insbeſondere dadur<h, daß Männchen und Weibchen ſehr verſchieden gefärbt ſind. Das Männchen iſ auf braunrötlihem Grunde prachtvoll blau in die Länge geſtreift, oft ſo, daß dieſe Färbung zur vorherrſhenden wird, das Weibchen dagegen auf lihtrotem Grunde am hinteren Teile des Nükens mit drei dunkeln Fle>en gezeichnet. Fn der Rückenfloſſe finden ſi<h 17 und 13, in der Bruſtfloſſe 15, in der Bauchfloſſe 1 und 5, in der Afterfloſſe 3 und 10, in der Shwanzfloſſe 11 und 6 oben und

Streifenlippfiſ< (Lahrus mixtus). / natürl. Gröfz.

unten aufliegende Strahlen. Die Länge beträgt etwa 30 cm, ſelten mehr, das Gewicht 1 kg und darüber.

Vom Mittelländiſhen Meere an, das als die eigentlihe Heimat des Streifenlippfiſhes angeſehen wird, verbreitet er ſi< dur< das Atlantiſhe Meer, nah Norden hin bis zu den Küſten Großbritanniens und Norwegens, wie die übrigen Arten untermeeriſche Felſen erwählend und hier ſi<h vorzugsweiſe in Spalten und Löchern zwiſchen größerem Seegraſe aufhaltend, der Jahreszeit entſprechend aber ſeinen Standort verändernd. Während des Sommers tritt er, nah Couch, oft in kleine Buchten und Häfen ein und treibt ſih hier zwiſchen den Steinen hart am Strande umher; im Herbſte und Winter hingegen zieht er ſih in mäßige Tiefen zurü>. An den britiſchen Küſten laiht er im März und April, im Mittelländiſhen Meere hingegen, laut Riſſo, zweimal im Jahre, was wohl ſo viel bedeuten ſoll, daß die Laichzeit hier niht an einen beſtimmten Monat gebunden iſt. Kleine Krebsarten bilden die bevorzugte Nahrung; Fiſche und Seegewürm werden ebenfalls angenommen. Der Fang hat wenig Schwierigkeiten, weil alle Lippfiſche leicht an die