Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6

76 Krebſe. Neunte Ordnung: Spaltfüßer;, Familie: Harpakticiden.

zur Entwickelung gelange, ausgerehnet und den Durchſchnitt der Anzahl der verſchiedenen Nachkommenſchaften auf acht, den der Generationen auf vier angenommen. Das ergibt: Anzahl der

E E Geſamtſumme. Männchen. Weibchen. Sante EEES 1. Januar bis 320 80 240 31. März Weibchen der erſten Generation : 1. April bis 240 ES 30. Juni 76,800 19,200 57,600 Weibchen der zweiten Generation : 1, Juli bis SZOn S 31. September 18,432,000 4,608,000 13,824,000 Weibchen der dritten Generation: 1, Dftober bis 1382400. 8 83I Dezember 4,423,680,000 1,105,920,000 83,317,760,000

Zuſammen: 4,442,189,120 1,110,547,280 8,331,641,840

Was die Farbe anlangt, ſo ſind viele pelagiſh lebende Formen abſolut dur<ſi<htig, aber eine (Anomalocera Patersonii) iſt wundervoll rot, blau und grün. Sonſt ſind die meiſten marinen Arten ſtrohfarben und durchſichtig, nur hebt ſi<h das Auge als brillant rotes Fle><en ab. Der äußere Eierſa> iſ, namentli<h bei Süßwaſſerarten, häufig blau, grün oder braun. Übrigens ſind gerade die Süßwaſſerarten in ihrer Färbung ſehr veränderlih, je nah der Lokalität, an der ſie auftreten.

Ein Tierchen, welches ganz beſonders aus dieſer Menge herausgehoben zu werden verdient und ſih ſelbſt bemerkli<h macht, iſt das Saphirkrebschen (Sapphirina fulgens). Sein Körper iſt ein flahgedrüdtes Dval von etwa 3/2 mm Länge. Obgleich ih dasſelbe ſehr oft ſelbſt beobachtet habe, will ih do< die ſhöne Schilderung Gegenbaurs benußen: „Wenn man“, ſagt er, „bei ruhiger See von der Barke aus in die Tiefe ſpähet, ſo wird das Auge nicht ſelten ein Schauſpiel gewahr, welches zwar an Großartigkeit von gar vielen Erſcheinungen der Meereswelt übertroffen, an Lieblichkeit aber und Reiz von vielleiht nur wenigen erreiht wird. Zahlloſe Lichtfunken tauchen auf, ſcheinbar leiht zu erreichen, aber in Wirklichkeit oft no< fadentief unter dem Spiegel. Bald hierher, bald dorthin, höher oder tiefer au, bewegt ſi< in kurzen, aber raſchen Sägen jeder einzelne Funke, deſſen Farbe bald ſaphirblau, bald goldgrün, bald wieder purpurn leuchtet; und dieſes wechſelvolle Spiel wird noh dur veränderte Fntenſität erhöht. Ein Meeresleu<hten bei hellem Tage! Jede Bewegung bringt eine andere Erſcheinung hervor, und jeder Ruderſchlag führt die Barke über neue Scharen hin, bis irgend ein Wind die Oberfläche des Meeres kräuſelt und zu Wellen erhebt, und das ganze Schauſpiel ſinkt in die Tiefe.“ Gegenbaux, der in Meſſina beobachtete, fügt hinzu, daß fo ſtarkes Leuchten nur an wenigen Tagen im Januar vorkam, ſonſt ſpärlih und ſelten. Jh habe jedo<h das ganze volle Schauſpiel auh an allen ſ<hönen Tagen des März gehabt.

Nur die männliche Saphirine leuchtet, und zwar iſt, wie wir von Gegenbaur erfahren, die den Hautpanzer abſondernde Zellenſchiht der Siß der Farbenerſcheinung. Das ganze bezaubernde Farbenſpiel läßt ſi< mit dem Mikroſkop beobachten, wobei ſi< ergibt, daß jede Zelle für ſh, unabhängig von den Nachbarn, ihre Farben ausſtrahlt. „So erſcheinen gelbe mitten im Rot, rote mitten im Blau. Doch kann auch die Erſcheinung auf benahbarte Zellen überſchreiten; vom Rande einer blauen Zelle geht Blau auf die Nachbarzelle über, die eben no< rot wax, und ſo dehnt ſich zuweilen eine Farbe über eine große Stre>e aus. Zuweilen tritt plöglih in einer und derſelben Zelle ein farbloſer Fle> auf, in der Mitte oder am Rande, größer oder kleiner, während der übrige Teil noch in voller Farbe prangt. Verwandelt man jezt das durhfallende Licht in auffallendes, ſo leuchtet der Fle> in vollem Metallglanz, während die übrigen vorher und nachher gefärbten Partien dunkel ſind.