Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6

650 Hohltiere Dritter Unterkreis: Schwämme; zweite Klaſſe: Gemeinſ{<wämme.

Daneben finden ſih oberflählih am Schwamme gelegene Kieſelbildungen anderer Art, Sternchen, Kandelaberchen, linſen- oder plump ſpindelförmige Körperchen, welche unter Umſtänden eine zentimeterdi>e NRindenſchicht bilden können. So beſonders in der Gattung (GJeodia und ihren Verwandten, bei denen es zierliche, höchſt eigentümlich gebaute Kieſelkugeln ſind, welche in der Nindenſchiht zu einem feſten Pflaſter zuſammentreten. Unter dieſer Rindenſchicht liegen nebeneinander, mit einfachen eina<hſigen Nadeln gemiſcht, die Ankernadeln mit den Hakenarmen nah außen, den Stielen zentripetal na< innen. Außen auf der Kugelſchicht ſißt bei manchen Arten no ein dichter Flaum ſehr feiner, \ſpizer Einachſer, welche beim Anfaſſen in die Fingerſpizen eindringen und empfindliche Schmerzen verurſachen. Auch ſonſt ſind die Geodien, die unter Umſtänden (Geodia gigas) bis zu 50 cm breiten, ſ{<wefelgelben Broten heranwachſen, unangenehme Tiere, die einen widrigen Knoblauchs- oder Bo>sgeruch ausſtrömen. Aber do< iſt die genauere Durhſuchung derſelben dem Forſcher warm zu empfehlen, da in ihren Gängen und Gruben zahlreiche andere Meerestiere, Krebſe, Nemertinen und Ningelwürmer hauſen. Auch ſucht man zwiſchen dem Nadelflaum nie vergeblih na<h mikroſkopiſchen Formen, namentli<h finden ſi< hier zierlihe Wurzelfüße oft in Menge.

Manche Ankerſhwämme ſind als ſ{<hwarze, violette, graue und weiße lederartige Kruſten beſonders der Unterſeite von Steinen angewachſen, andere liegen frei auf dem Boden des Meeres.

Man unterſcheidet zwei Gruppen von Vierſtrahl\<wämmen: die Choriſtiden und die Lithiſtiden. Bei den erſteren, die man auf deutſ< Rinden- oder beſſer Ankerſ<hwämme nennen könnte, ſind die Skelettelemente, abgeſehen von einer etwaigen Rinde, ziemlich lo>er miteinander verbunden, die Weichteile ziemlich ſtark entwidelt und das Kanalſyſtem weitläufig. Bei den Lithiſtiden oder Steinſhwämmen

E Ue iſt das Skelett viel ſtärker entwidelt die vielfa<

ALE gebogenen Kieſelgebilde ſind oft mit Dornen und

mit Zacken beſeßt und zu ſteinartigen Maſſen mit-

einander verbunden und verflochten, die Weichteile ſind ſehr zurü>getreten und das Kanalſyſtem iſt eng.

Die Choriſtiden ſind in allen mit dem entſprechenden Salzgehalt verſehenen Meeren vorhanden, wenn ſie au< in den wärmeren häufiger zu werden ſcheinen. Hier iſt die Heimat der weit ſelteneren Lithiſtiden. Jn ſehr bedeutende Tiefen gehen die Vierſtrahlſ{<wämme niht: zwiſchen 150 und 300 Faden ſcheint, beſonders in wärmeren Zonen, ihr Hauptquartier zu ſein. An den europäiſchen Küſten leben viele weit näher der Oberfläche.

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