Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6

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den Augen ſorgſam aus ihnen entfernt und den Plaß, an wel<hem ſie befindli<h geweſen waren, mit einer citinöſen Haut überſpannt hätte.“ (Marſhall)

Doch auch der Hummer (FHomarus yulgaris, Astacus marinus) unterſcheidet fi vom Flußkrebs dur ſo geringfügige Merkmale, daß man, ſyſtematiſierend, eigentlich faum nötig hat, ihn in eine andere Gattung zu verſezen. So hat ex einen C ſ{hmaleren Stirnfortſaß, und die am - Grunde der äußeren Fühler ſtehende >= j Schuppe, welche blattförmig iſt bei den Flußkrebſen, iſ bei den Hummern ſhmal und zahnartig. Der gemeine Hummer der europäiſhen Meere findet ſih von der norwegiſchen Küſte an bis in das Mittelmeer, iſt jedo<h hier niht beſonders häufig, während ſeine eigentliche Heimat die britanniſchen, vor allen aber die norwegiſchen Geſtade ſind. Dort findet er ſih mit vielen anderen Seetieren vorzugêmweiſe auf der ungeheuern Terraſſe oder Bank, die ſi<h neben dem Feſtlande hinzieht, und von welcher aus ein jäher Abſturz in den Ozean erfolgt.

Auch um England herum ſind felſige Küſten die Fangpläze, und zwar bedient man ſih meiſt ähnlicher Körbe, wie für den Fang der Krabben, oder auh länglicher Nete mit trihterförmigem Eingang. Jn dieſe Fallen kriechen ſie bei nä<htliher Weile. Fn keinem Lande Europas iſt der Verbrauch von Hummern ſo groß wie in England. Schon vor 20 Fahren kamen von Schottland und den britanniſhen Jnſeln etwa 150,000 Stück jährli<h na<h London. Die bei weitem größte Zufuhr war und iſt no< von Norwegen, von wo wenigſtens 600,000 vermittelſt fleiner, ſ<hnell ſegelnder Schiffe mit doppeltem, als Hummerbehälter dienendem Boden nah London geliefert werden. Der Hauptkonſum 2 E fällt vom März bis Auguſt. E RS

N Nach den Beobachtungen des Fiſch- Thaumatocheles Zaleuca. Natürlihe Größe. händlers Saunder, welche Bell mit-

teilt, dürfte der Hummer ſih niht weit von ſeinem Geburtsort entfernen, und der prak: tiſche Maun verſicherte, er könne aus der Farbe und dem Ausſehen des Hummers beſtimmen, von wo er ſtamme. Die Fortpflanzung des europäiſchen Hummers ſtimmt mit derjenigen des amerikaniſchen, wovon näheres unten, überein. Merkwürdigerweiſe unterjGeiden ſih die Larven beider Arten ſ{<härfer voneinander als die erwachſenen Tiere.

Brehm, Tierleben. 3. Auflage. X. 4