Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/17.

SS Illuſtrierte Geſchichte ves Weltkrieges 1914/17.

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Zur See ſteigerten die deutſhen U-Boote (ſiehe Bild Seite 40 unten) und Minenleger die Gefahr für die feindlihen Schiffe täglih. Infolgedeſſen wurde am 21. Mai der Hafen Portsmouth an der engliſchen Südküſte wegen Minengefahr geſperrt. Faſt täglich liefen au Meldungen von U-Booten ein, die im Mittelmeer, im Atlantiſchen Dzean und in der Nordſee Schiffe der Feinde oder mit Bannware beladene Fahrzeuge neutraler Staaten verſenkt hatten (ſiehe Bild

Seite 41). Der vernihtete Tonnenraum belief ſih gewöhn--

lih auf etwa 20000 Tonnen, ex erreihte aber gelegentlih au< eine Höhe von über 50000 bis 70000 Tonnen. Eines der deutſhen U-Boote hatte am 25. Mai mit dem engliſ<hen Waſſerflugzeug „Nk. 9060“ einen Kampf zu bé=ſtehen. Es beſiegte ſeinen Gegner und brachte zwei Inſaſſen

des Flugbootes als Gefangene in ſeinen Stüßpunkt ein. — Am 30. Mai wurde bekannt, daß ein deutſhes U-Boot am 19. April mit einem engliſhen U-Boot im Engliſchen Kanal eine Begegnung gehabt hatte, bei der das deutſche das tieferliegende engliſ<he Boot rammte. Dieſes verſuchte ſhnell an die Oberfläche zu kommen und hob das deutſche U-Boot, das dur<h den Rammſtoß auf dem engliſchen feſt geraten war, mit ho<. Dadurch kam das deutſhe Boot von dem anderen frei und es verſuchte nun, ſeinen Gegner im Unterwaſſerangriff unſhädlih zu machen. Das feindliche Fahrzeug entzog ſih aber dur< raſches Tauchen der Gefahr und wurde von dem deutſchen, das feine Beſchäbigungen erlitten hatte, niht mehr geſehen. —

| (Fortſetzung folgt.)

F[luſtrierte Kriegsberichte.

Linienſchiffskapitän Horthy de Nagybanya. f [Hierzu das Bild Seite 23.) ;

Linienſchiffskapitän Nikolaus Horthy de Nagybanya, ein verdienſtvoller Offizier der öſterreichiſ<-ungariſhen Kriegsmarine, der au< längere Zeit Flügeladjutant des _ Kaiſers Franz Joſeph geweſen iſt, hat ſih in dem Seegefe<t vom 15. Mai 1917 als Kommandant S. M. S. „Novara“ unvergänglihen Ruhm erworben.

Leichte Streitkräfte unter Führung der „Novara“ hatten an dieſem Tage die Aufgabe erhalten, den in der ſüdlichen Adria in der Otrantoſtraße patrouillierenden feindlihen bewaffneten Wachſchiſfen und Dampfern möglichſt großen Schaden zuzufügen. Gegen aht Uhr früh ſihtete die nah _ Süden fahrende öſterreihiſ<-=ungariſhe Kreuzerabteilung

den Feind. Ex beſtand- aus drei Kreuzern und zwei Zer=--

ſtôrern von zuſammen über 15 000 Tonnen Waſſerverdrängung und 31 ſtarken Geſhüßen, darunter 16 Stü mit einem Kaliber von 15 Zentimetern. Die öſterreichiſ<ungariſche Abteilung hatte dagegen nur vier Einheiten mit insgeſamt etwas über 10 000 Tonnen und 27 Stü 10zem-

| ihr Feuer vorwiegend vereinigten.

Geſchüßen. Trokdem zögerte Linienſchiffskapitän v. Horthy niht, das Gefe<ht anzunehmen. Es dauerte etwas über

zwei Stunden und endete damit, daß — na<dem glei

am Anfang 3 Transport- und 20 Überwahunaſchifſe der Feinde verſenkt worden waren — der Kreuzer „Dartmouth“ — dieſer dur< ein deutſhes Unterſeeboot — ſowie drei andere Einheiten \<hwer beſchädigt und ſämtliche Schiffe des Feindes in die Flucht geſchlagen wurden. Im Kampf wurde aber auh dem k. u. É. Führer\ciff, der „Novara“, hart zugeſetzt, auf das die feindlihen Schiſfe Nach zehn Uhr wurde ihr Kommandant v. Horthy dur einen Granatſplitter ver=wundet. Er führte jedo<, in ungeſ<hüßter Stellung vor dem Kommandoturm, das Schiff weiter, bis ihn ein Dhn=machtsanfall und die ſih geltend machende Gasvergiftung zwangen, die eigentlihe Schiffsführung dem Artillerieoffizier, Linienſchiffsleutnant Wiskowskfi — der erſte Offizier, Korvettentapitän Szubovits, war bereits gefallen zu übergeben und ſi<h nur die allgemeine Leitung des Gefechtes vorzubehalten. Nach einſtündigem Feuergefe <t

erlitt dann die „Novara“ durch einen Treffer eine Maſchinen-