Gesicht und Charakter : Handbuch der praktischen Charakterdeutung : mit zahlreichen Kunstdrucktafeln, Zeichnungen und Bildtabellen

und dem Stande der Ausdrucksphysiognomik, nach faßbaren Indizien beschrieben und Semessen rerden, doch sind mir von einer allerdings immer weiter hinauszuschiebenden Grenze ab sehr weit auf die Resonanzmethode, also unsre Einfühlung, angeriesen.

2. Kapitel: ZUR TYPENLEHRE

Haben wir die Ausdruckszüge der einzelnen Sinnespartien festgestellt und auch ihre Beziehungen zueinander untersucht, so ist es unsere Aufgabe, daraus eine einheitliche Charaktergestalt zu rekonstruieren. Aber auch hier noch finden wir immer wieder gewisse typische Zusammenstellungen vor, und wir können einige solcher Gruppen oder Charaktertypen unterscheiden, in die wir den individuellen Charakter als ganze Gestalt einreihen können, wenn uns auch hier wie anderwärts Typen in Reinform nur selten begegnen und die meisten Charaktere Typenmischungen sind, ebenso wie in der Rassen- und der Konstitutionslehre.

I. Physiognomische Typen

Außer den Kretschmer- und den Rassentypen sind in der Wissenschaft, insbesondere in der Psychologie, noch zahlreiche Typenextreme aufgestellt worden. Vielfach ist es so, daß bei den verschiedenen Forscherschulen je nach. ihrer Methode ihre Typen sozusagen aus dem Arbeitsgebiet herauswachsen. Die Menschen bilden eben Extremgegensätze nach den verschiedensten Richtungen.

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