Gesicht und Charakter : Handbuch der praktischen Charakterdeutung : mit zahlreichen Kunstdrucktafeln, Zeichnungen und Bildtabellen

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47. Schriftprobe Michaelas

Schriftprobe unsres Versuchsmodells (Fig. 47) und finden in der Schrift dieselbe kristallklare Einfachheit wie in den Gesichtszügen wieder, insbesondere der Einstellung IV, 1, und sind begierig, wie sich die aufgefundenen Hauptcharakterzüge einmal in der Schrift, das andremal in der Miene kundgeben. Willensstärke, Festigkeit und Beständigkeit lernten wir als hervorstechenden Charakterzug kennen, er äußert sich in der Regelmäßigkeit und Druckstärke der Schrift, ebenso wie in der Abgedecktheit des Blicks und den ziemlich schmalen, geschlossenen Lippen mit dem ganz leicht sauren Zug. Gelassenheit, Harmonie und Heiterkeit sprechen aus der ebenmäßigen Verteilung der Schriftzüge wie der Gesichtszüge; hier ist die Analogie vollkommen. Feingefühl und Sauberkeit verraten sich durch die Schärfe der Schrift wie durch die Feinheit der Züge. Der Idealismus und die Begeisterungsfähigkeit in den ziemlich großen Schriftzügen finden ihr Widerspiel allerdings mehr im Porträt IV, 2, und zwar in der doch ziemlich weiten Blicköffnung und den leicht aufwärts gedrehten Augäpfeln. Die Schlankheit der Schrift ist ein Ausdruck der Kontaktsicherheit, ebenso wie der gerade Kontaktblick. Selbstbeherrschung, Ruhe und Mäßigung, langsam Buchstaben neben Buchstaben setzend, mäßigen auch den genießerischen Zug des Mundes (vgl. Einleitung). Das Wohlwollen bei aller Festigkeit mischt Girlanden in die Winkelbindung und bewirkt die etwas seit-

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