Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

_vor den engliſ< - franzöſiſhen

“ willigen Inſterburger Ulanen aus

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Der Brief über den Zuſammens=ſtoß vom 4. Juni erzählt, daß Tauſende von unbeſtatteten toten Engländern aller Far= ben, Franzoſen und Auſtraliern

Schügzengräben lagen, und ſagt wörtlih: „Die Tauſende von Toten, die auf wenige Meter Entfernung von unſeren Stelz Tungen verweſen, werden no< eine Choleraepidemie herbei= führen. - Es iſt unmöglih, die Toten zu begraben, denn die Türken ſchießen mit unbarmherziger Sicherheit all die nieder, die ſihlbar werden. Das iſt kein Krieg mehr, das iſt eine Megelei ...“

Wer will nah dieſen Tatſahen no< daran zweifeln, daß ſih die Engländer an den Dardanellen. ein neues Flan= dern geſchaffen haben.

M IMeſlDereiter zwiſchen den Schlachten.

Aus dem Briefe eines kriegsfrei=

Rußland. BE

UmzwölfUhr wurde ih wie= Der gewe>t, verſah mein Pferd und ſtärkte mi ſelber. An dieſem Tage und in der Nacht war es giemlih ruhig, was man vorn ſo Ruhe nennt. Geſchoſſen wurde in einem fort, dann ſeßten wieder Maſchinengewehre ein, doh fam es nirgends zum Sturm. J<h brauchte nur zu den Jägern zu reiten und zu melden, Daß dieſe das zweite und Dritte Bataillon des Jnfanterieregi= ments dieſe Nacht ablöſen ſollten. Dieſe Jäger ſind Prachtleute, meiſtens Förſter und Shüßen. Sobald ſi< ein Ruſſe zeigte, nahmen ſie ihn aufs Korn, und er puxzelte ſofort hin. —

Es geht gegen Abend, die

ruſſiſhe Artillerie ſhießtSalven -

auf die Shüßengräben. Man L e

ſieht au< Ruſſen marſchieren, in die unſere Kanonen hineinfeuern: die Ruſſen fallen reihenweiſe. Man iſt bei derartigen Vorgängen für den Abend auf etwas gefaßt. Sthhlafen gehen

konnte ih niht, ſondern mußte mit geſatteltem Pferde

bereitſtehen. Es wird neun Uhr, und die Gulaſhkanonen follen das Eſſen heranfahren; denn tagsüber war es unmögli<h. Da hôrt man ſtärkeres Gewehrfeuer, und au<h Maſhinengewehre ſegen ein. Der Ordonnanzoffizier reitet zur Stellung, um zu erkunden, was dort los iſt. Er fommt bald mit der Meldung zurü>, daß die Ruſſen angreifen und wohl auh ſtürmen wollen. Schon wieder ſeßt ein raſendes Feuer ein, Leuhtkugeln fliegen ho<, Scheinwerfer leuchten ab, Kanonen dröhnen, Geſchoſſe aller Art ſchlagen wie raſend ein. Es dauert niht lange, da kommt von den Jägern die Meldung, daß ſie von zwölffaher Übermacht angegriffen werden. Alſo muß ih ſ{<leunigſt zum zweiten und dritten Bataillon reiten und Verſtärkung holen. Jh ſoll mih dann bei den angreifenden Jägern aufhalten und im Notfall zur Diviſion reiten und berichten, damit no< mehr Verſtärkung komme. /

I< melde mih beim Führer der Jäger, der mein e zu ſeinem Pferd ſühren läßt, ih muß ihn zu Fuß begleiten. Jndeſſen kommen die Ruſſen angeſtürmt, von Leucht-

“kugeln und Scheinwerfern hell beleuhtet. Es konnte einenr

bange werden vor dieſer Maſſe. Doch die Jägex, verſtärkt dur< die Infanterie, waren ganz ruhig und [choſſen no< niht, ſie ließen die Ruſſen erſt ganz diht herankommen. Nun folgte eine Salve nah der anderen. Die Ruſſen fallen maſſenhaft; ein Stöhnen und Schreien durchgellt die dur: Gewehr- und Kanonenſchüſſe auſgewÜühlte Nacht. Jmmexr mehr Maſſen ſtürmen heran, 'Jnfanterie und Jäger ſchießen, was ſie können. Ein Feldwebel iſt derart von

zwölf Ruſſen bedrängt, daß dieſe ihn jeden Augenbli>

umbringen müſſen. - Shon will der Oberſtleutnant von den Jägern zur Hilfe eilen, doh ex muß auf ſeinem Poſten ausharren und das Ganze leiten. Er ſieht mich an, ih verſtehe. Springe mit meinem Karabiner hin und fnalle drei Ruſſen herunter; ſehs hat der Feldwebel ſhon

allein mit dem Revolver erſchoſſen oder mit dem Säbel er-

ſtochen, da bri<ht au< er zuſammen: ein Bajonettſtich in den Schenkel raubte ihm die leßte Kraft, er ſinkt zurü> und \<hläft ſofort ein. Jh ſchreie die Ruſſen auf Polniſch

“an, ob ſie verrü>t ſeien, ſo anzuſtürmen, ſie würden alle

erſhoſſen, ſie ſollten ſih ergeben! \ Wie ſie das hören, fommen ſie auf mih zu und reden mi< mit Bruder (bradzie) an: „Sier ſind unſere Waffen!“ Schon nehme ih den Shwarm mit, es ſind jeßt viezundzwanzig, und führe

ſie zum Oberſtleutnant, der ſie gleih weiterführen läßt

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