Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

82

begannen ſie einen Artilleriefampf gegen die öſterreihiſ<hungariſchen Stellungen. Die öſterreihiſh-ungariſ<he Artillerie blieb ihnen die Antwort niht <uldig. Am 6. Mai gelang es öſterreihiſ<-ungariſhen Mörfern dur< einen Volltreffer franzöſiſche Marinegeſhüße bei Belgrad zu zerſtören. Weil um dieſe Zeit wegen der entſ<heidenden Vorgänge in Galizien ein ſerbiſcher Angriff niht aus= geſchloſſen erſchien, flog ein öſterreihiſh-ungariſhes Flugzeuggeſ<wader am 9. Mai morgens zur Aufklärung bis na< Kragujevac und belegte mit fihtlihem Erfolg das dortige Arſenal und das pyrote<niſ<he Inſtitut mit Bomben.

Dex öſterreichiſh-ungariſhe Luftbeſu<h ward am 28. Juni, _ dem Jahrestage der gewiſſermaßen amtlihen Serajewoer Schandtat der Serben, wieder=holt. Troß des heftigen Sturmwindes machten ſi<h öſterreihiſh-ungariſche Flieger an Dieſem Tage auf den Weg na< Belgrad, kreuzten am Mittag ungeachtet lebhafter Beſchießung dur< Geſhüße, Maſchinengewehre und Jnfanterieabteilun-

gen übex der Stadt und warfen W

um die Stadt in

einigen Flugzeugen die

Die öſterreihiſh-ungariſhen Flieger i Minderzahl den Kampf auf, ſchritten plößlih zum Angriff

auf die Gegner und verfolgten ſie nah Serbien hinein. Bei

dieſer Gelegenheit bewarfen ſie au von Oraſic mit Bomben und kehrten dann von ihrem. aufregenden Fluge unverſehrt wieder heim.

Am 8. Juli und den folgenden Tag wagten ſich ſerbiſche Flieger nah Peterwardein und Peterwardeiner Feſtungsge[<Üüß ſofort reihli<h mit Shrapnellen. Peterwardein-Neuſaßer Eiſenba

Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

ohlgezielte Brandbomben, unter denen ein ſerbiſhes Schiff und die Militärbara>en Flammen aufgingen. Dann flogen ſie nah der Save zurü>. Dort erſt bemertten ſie, daß die auf der Seite Serbiens kämpfende franzöſiſche Luftflotte mit Verfolgung «aufgenommen hatte.

Neuſaß in Ungarn. Die e beſchoſſen die Flugzone Ein Flieger warf Über Der hnbrüd>e eine Bombe ab.

Phot. Berl. Zlluſtrat.=Geſ, m, b, H.

Engländer auf dem ſerbiſchen Kriegſchaupleß im gemeinſamen S Gefechtsunterſtand.

nahmen trog ihrer

< no das Militärlager von ihnen geſ<hlagen ſei.

no< übriggelaſſen

Kräfte des Landes gänzlih Hinſicht der öſterreihiſ<zun

Sie verfehlte ihr Ziel und fiel in die Donau. Sachverſtändige ſtellten ſpäter feſt, daß dieſe \erbiſhe Bombe franzöſiſcher Herkunft war. Anſcheinend war das Feuer der Peterwardeiner

Geſhüße niht ohne Wirkung"

auf den Flieger geblieben. Öſter-

reihiſ<h-ungariſhe Flugzeuge, die ſih zur Verfolgung erhoben hatten, fonnten feine Spur mehrx von ihm entde>en. Wahr= ſheinlih hatte die Maſchine des feindlichen Fliegers einen Scha-

den erlitten, der ihn zu ſ<leu-

niger Umkehr zwang, oder aber er iſt abgeſtürzt. Am nächſten Tage erſchien abermals ein \er=biſhes Flugzeug über Peter= wardein. Offenbar ſollte die Donaubrücte zerſtört werden. Das iſt auch dieſem Flieger niht gelungen, nur in den Hof der Brücenſhanzkaſerne fiel eine der abgeworfenen Bomben Und riß dort ein mächtiges Loch, außerdem wurde ein zehnjäh=riger Knabe von einem Granatſplitter \<wer verleßt. Abgeſehen von dieſen Artillerie- und Luftkämpſen fam es im erſten Halbjahr 1915 an der Grenze zu vielen Plänkeſeien ohne weitere Bedeutung,

in denen die öſterreihiſ - ungariſhen Soldaten ſtets die Oberhand behielten und dem Feinde, negrinern, na<hdrüd>li< Sh gefehten lag niemals ein

Serben und Monte=-

aden zufügten. Dieſen GrenzAngriffsplan zugrunde, ſie erwuchſen aus der gegenſeitigen Erbitterung, wenn die Grenz=truppen beider Parteien einmal miteinander in Fühlung gerieten. Indes genoſſen die Serben, weil ein öſterreichiſhungariſcher Angriff ausblieb, die Freude, ſi als „Befreier“ ihres Landes von dem eingedrungenen Feind zu fühlen, Und verſuhten den Eindru> zu erwe>en, daß Öſterreih-Ungarn

l Im Ernſt wird man in Serbien ja niht zweifeln, daß ein erneuter Angriff des Gegners DIE erſhöpfen müßte. Was in dieſer gariſche Feldzug gegen Serbien hat, vollenden in grauſiger Weiſe verheerende Seuchen, die niht nur das Feldheer vollſtändig zerrütten, ſondern auch die Zivilbevölkerung auf das härteſte

mitnehmen. Unſäglih ſind die Leiden der Ver=-

A =

Engliſche und ſerbiſche Artilleriſten bringen ein ſchweres Geſchüß in Feuerſtellung.

Phot. Berl. Jlluſtrat.=Geſ. m. b. H,

wundeten; neben dem Mangel an Plat in den Lazaretten führte das Fehlen einer genügenden Zahl von Ärzten und die Unmöglichkeit der Beſchaffung von Verbandſtoffen und Medizin zu fürhterlihen Zuſtänden,

verſchiedenſten Länder in entſezenerregenden Darſtellungen geſchildert werden. Der Leiter DEr niederländiſhen Ambulanz, Dr. van Tienhoven, der ſieben Monate im Sanitätsdienſt der ſerbiſchen Armee tätig war, in feinen Schilderungen alſo unmittelbar aus der zuverläſſigſten Quelle \chöpft, teilte einem Vertreter des „Nieuwe Rotterdamſhe Courant“ mit, daß in Valjewo der Fle>

typhus allein unter den

F

die von Reiſenden der -