Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., page 463
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Krieg in den Wolken. Die Jtaliener erſchienen über dem Flugfeld bei Görz und nahmen überall Bahnhöfe - und andere Anlagen unter | Bombenfeuer. Auch die offene Stadt Trieſt und das Kaiſer\ſ<loß __ Miramar verſchonten ſie niht. Die Flugzeuge unſerer Verbiümdeten wählten ſi die militäriſchen Anlagen Venedigs zum Ziel und bedahten wiederum die Munitionsfabrik in Breſcia mit ihren Geſchoſſen. Ein öſterreichiſch -ungariſhes militäriſhes Blatt erkannte die Energie der Jtaliener an, den Sieg zu erringen. Allmählich hat ſi< eine Wandlung in der angreifenden Armee vollzogen, die zuleßt mit größter Erbitterung kämpfte. Doch der heldenhafte Widerſtand der öſterreichiſh= ungariſchen Truppen bewirkte, daß, wie alle früheren italieniſhen ODffenſiven, auch die dritte erfolglos geblieben iſt.
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Unſere Sanitäter im Felde.
Dem Bericht eines Sanitätsunteroffiziers entnehmen wir die folgende Schilderung der Tätigkeit unſeres Sanitätsperſonals im Felde: __ Wir hatten auf einem franzöſiſhen Gutshofe unſeren Hauptverbandplaß erri<htet, in einem ſ<hönen Obſtgarten war unſer Wagenpark an Kranken=-, Medizin-, Pa>- und Aushilfswagen für Leichtverwundete auſgeſtellt. Das Gutshaus ſelbſt war in ein Lazarett mit Operationsraum und Verbandzimmer umgewandelt. In einer Entfernung von etwa einer Stunde tobte den ganzen Tag über ein heftiger Artillerie E fampf. Plößlih [<lugen die feindlihen Granaten auh unmittelbar in unſerer Nähe ein, und in aller Haſt mußte unſer ſo ſ<hön eingerihteter e Verbandplaßz wieder abgebrohen werden. Untex der Wucht der ein=- e ſ<lagenden und explodierenden Granaten erbebte die Erde, und unſere E Pferde waren kaum noh zu halten. Hausho< wurden die Erdmaſſen von den Granaten in die Höhe geſhleudert. Bis gegen Abend dauerte das heftige Artilleriefeuer des Feindes, dann verſtummte es plößli, wie in der Regel um dieſe Zeit. , / — |
Jett erhielten wir den Befehl, mit vier Krankenwagen und ſehzehn Trägern bis dicht an die Shüßenlinie vorzugehen, um Verwundete MU bergen. - Auf unſerer Fahrt dahin kamen wir dur einen Wald, in dem das Artilleriefeuer verheerend gewirkt hatte. Jn wirrem Durcheinander lagen die zerſplitterten Baumſtämme, als hätte ein raſender : Windbruch hier gehauſt. Beim Austritt aus dem Walde lag das Shlahht= - E ſeld vor uns. Der Mond ſchien hell, doch heller noch leuchtete die ¿FeUeCL=- E glut auf, die in rieſigen Garben aus mehreren in Brand geſchoſſenen Ortſchaften emporloderte. Bei aller Schauerlichkeit boten die. entz feſſelten Elemente in ihrer gewaltigen Größe doh ein erhabenes Bild. Schre>lih war die Verwüſtung in dem Orte M., der von dem Feinde _beſezt geweſen war und unter deutſ<hem Artilleriefeuer geſtanden hatte. Es wax niht leiht, dur< dieſe Trümmerſtätte hindur<zufommen, und alle Augenbli>e ſaßen unſere Wagen in einem Granatloche feſt. Unſer Weg führte jezt über eine Anhöhe, die no< vor wenigen Stunden der Zielpunkt des feindlihen Artilleriefeuers geweſen war. Rechts und links vor uns hinter den etwa aht bis zehn Kilometer entfernt gelegenen Anhöhen war die Stellung der franzöſiſchen Artillerie, und wir mußten befürchten, unter Feuer genommen zu werden. War Do erſt am Abend zuvor än dieſer Stelle eine Abteilung der Feldküche
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(ſiehe Bild Seite 391 oben) waren es die Ti__Loler Kaiſerjäger, am _Tolmeiner - Brücenkopf die Kroaten aus Agram und aus Maria-There_ſiopel, am Görzer Brük-= __fenktopf die Dalmatiner “Und die Lemberger und an der Hochebene von ____Doberdo Steirer Landwehr und Ungarn aus
___ Weißkirchen, Debreczen Und Budapeſt, die als Helden ein würdiges E _Gegenſtü> zu dex deutThen unerſhütterlihen Mauer des Widerſtandes __ bildeten, ‘die nun ſhon _übex ein Jahr lang im Weſten den Anſturm der Engländer und Franzoſen a SS i Während auf dem / ___ Lande um die Entſchei= N ES ſührten die feindlichen __Luſtgeſhwadex ihren
_ Öſterreichiſch-ungariſche Soldaten, die im Gardaſee Minen ausgelegt haben, auf der Nückfahrt.
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