Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten

ſtrömungen zerklüftete Skupſchtina begrüßte denſelben mit dröhnendem „Zivio (Lebehoh)!“

„Auf zum Kampfe !“ riefen begeiſtert die Conſervativen, ſtarre Anhänger des Alten, welhe nur in dem auswärtigen Kriege das Vorbeugungsmittel gegen einen Bürgerkrieg ſahen. „Serbien iſt auf einem gefährlihen Wege!" ſagte Fürſt Milan, als er die Großen ſeines Reiches am Neujahrstage empfing. Aber man verblieb bei der Anſicht, daß die Gefahr,

welche dem Lande drohte, ſi< nur durh | eine große, volksthümliche That beſeitigen laſſe; ſelbſt der unglü>licſte Krieg fkonnte faum das Fürſtenthum ſo ſicher zu Grunde rihten, als es die Revolution entſchieden thun mußte.

„Auf zum Kampfe !“ riefen niht minder die Fort\<rittsfreunde. „És kann Ser-

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Fürſt Milan hatte bereits keine Wahl mehr. Wollte ex der allgemeinen, mit Macht durhbrechenden Zielrichtung ſi< niht anſchließen, ſo mußte er auf das Erbe ſeiner Väter verzichten.

So ſ\<ön der „aus freiwilligem Antriebe“ gegebene Gnaden-Ferman Abdul Aziz" auh flang, und ſo ehrli<h das Bemühen des Grafen Andraſſy um das Wohl der Rajah auh war, ſo gewiß war es aber au, daß alle dieſe herrlihen „Verſprehungen“ fein gläubiges

Gemüth im Serbenvolke von Bosnien und der Herzegowina fanden. „Auf zum Kampfe!“ extönte es in der Herzegowina, Bosnien, AltSerbien, Serbien, „Aufzum Kampfe !“ flüſterte man ſi {on in Bulgarien zu!

Unter den obwaltenden

Umſtänden

fanden auh erneuerte Gefete in der

bien in ſeinen Herzegowina gegenwärtigen ſtatt. Grenzen un- Der Goumöglich exiſti- verneur von ren; es fehlen Bosnuien, ihmalle Bedin- Reouf Paz gungen zu einer \<ha, hatte gedeihlichen no<h in den Entwickelung, lezten Tagen und wollen wir des December niht in den die in Modrze, Umarmungen / i Presjeka, der Conſuln Serbiſhes Militär. Gabtfo, Nikſic erſti>en, Landwehr-JFnfanterie. und Krſtaß

müſſen wir zum Schwerte greifen!“

Freili<h verfolgten die „Liberalen“ nebſtbei noh ganz andere Zwe>e. Aber auch die „Radicalen“ (rothen Republikaner) blieſen in die Kriegspoſaune, denn dur<h den Krieg hofften ſie am raſcheſten zur Gründung einer „panſerbiſhen“ Republik zu gelangen, alle Serbenſtämme zu einer Nation zu vereinigen — eine Schöpfung, in der allein das Jdeal derſelben ſi<h verkörperte.

ſtationirten

Truppen verproviantirt und ſih ſodann mit zwölf Bataillonen von Nikſic über Duga gegen die Feſtung Krſtaß gewendet. Daſelbſt ließ er die Feſtung8werke ausbeſſern. Von da zog er unter Zurülaſſung von ſieben Bataillonen als Beſatzungen zwiſchen Krſtaß und Gatßko in Neveſinje und Ljubinje mit dem Truppenreſte über Stolayß nah Moſtar, wo weitere drei Bataillone zurü>gelaſſen wurden. Drei andere Brigaden unter Osman Paſcha, Huſſein