Militärische Beschreibung des Paschalik's Hercegovina und des Fürstenthums Crnagora sammt Karte
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YV, Klima.
Dieſes iſt je nah der größeren oder geringeren Nähe der Hochvirge und den raſh und vielfah wechſelnden Terrainverhältniſſen ſehr verſchieden.
Der oft plötzlich erfolgende Umſprung von Winterfroſt zu Sommerhiße trägt das ſeine zur Vermehrung der ſchroffſten klimatiſchen Gegenſätze bei.
Das ſumpfige Marſchland der untern Narenta, dann die Sümpfe Ulovo und Duvno verpeſten die Luſt, und rufen tödtliche Fieber hervor, welche beſonders zur heißen Sommerszeit wüthen, und die Bevölkerung decimiren.
Unter ſolchen Einflüſſen iſt das Klima der Hercegovina theilweiſe ungeſund und für den Fremden oft unerträglih und im Hochſommer ſogar höchſt gefährlich.
Doch von Zeit zu Zeit ſtreift die Bora über das Land, mäßigt die Hite, tro>net den Boden, und reinigt die Luft.
VI. Uationalökonomiſhes.
Die Dinarakette bildet auh in der Vegetation eine Scheidewand, und von deu waldreichen Höhen und den üppigen Feldern Bosniens iſt im hercegoviniſchen Be>en nichts mehr zu ſehen.
Nur in den Tiefen der Hochſelder, wo die Wildbäche etwas Erdreich augeſ<hwemmt haben, und in der Umgebung der Hauptſtadt, ſowie gegen die untere Narenta triſt man Grasland und Ae>er.
Am bedeutendſten ſind die Felder Duvuo, Popovo, Glamoë und Livno. Erſteres hat zehn Meilen Umfang, und könnte nah gehöriger Entſumpfung Getreide für die ganze Hercegovina liefern. Dagegen iſt das Kalkſtein- und Kreidenterrain gegen die Adria vollſtändig nat und nur hie und da ſpärlih mit Nadelholz bede>t.
Die Kette des Prolog iſ vollends durch heftige Winterſtürme und tropiſche Sommerglut, ſowie anderſeits dur die aus den angefüllten Gebirgsfeſſeln plöglih mit großem Waſſerſhwalle hervorbrehenden Wildbäche um alles Pflanzenleben. gebracht.
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