Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

74 Fränkreich 1796,

wenigſtens vor der Hand ſeine Exiſtenz zu ſchern. Livorno wurde ebenfalls von den Franzoſen beſeßt, obgleich der Großherzog ſhon am 9. Febr. 1795 Frieden geſ{loſß ſen hatte; jedoch fänd man dieſe Maaßregel ‘nothwendig, um das engliſche Eigenthum daſelbſt zu erhaſchen. Mit Neapel wurde der Friede am 10. Oct. abgeſchloſſen, und Corſica vereinigte ſich am 18. Oer. gleichfalls wieder mit Frankreich, da es die Utimöglichkeit ſah, eine freye und unabhängige Nation zu bleiben, und der engliſchen Beſaßüng múde war. Solchergeſtalt ſtand nun der bey weitem größte Theil von Jealien unter franzöſiſchem Einfluß; ſo daß Bonaparte von dieſer Seite nichts mehr zu befürchten hatte, Mehrere blutige Schlachten und Gefechte fanden zwar no< während dieſes Jahres im öſtlichen Jtalieh ſtatt, die aber größtenrheils zum Vortheil der Franzoſen ausfielen; jedoch wurden auch dieſe von den Oeſterreichern mit bedeutendem Verluſt. zurück gedrängt, wodurch dieſelben noch immer im Beſiß von Manrüa, Verona ünd einer bedeutenden Strecte von Stalien, blieben.

Eben o blutig gieng es am Rheine her, woſelbſt die Oeſterreicher gegen 200000 Mann ſtark, in der ſehr ‘auégedehnten Linie, von der Wipper bis gegen Baſel ‘ftanden, die Franzoſen unter Jourdan $5000 Mann ſtark ſtanden zwiſchen Düſſeldorf und der Wipper, die Moreauſche: Armee aber 50000 Maun ſtark, hatte ihve Stellung ïn der Oberpfalz, Jourdan eröſſnete den Feldzug und drängte die Oeſterreicher bis an die Lahn zurücê, mußte aber, na<hdem dieſe Verſtärkung erhalten hatren, ‘der Uebermacht weichen, und ſich ſogar úber den Rheiù zurücke ziehen. Juzwiſchen“ paſſirte auch die Moreauſche Armee ‘am 24. und 25. Juny in der Gegend von Straßburg den Rhein, durchbrach die öſterreichiſche Linie, und drang, trob des hartnäckigſten Widerſtandes, in Schidaben vor, von da aus fie ſich au in Franken

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