Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

82 Frankreih 1797.

ñeuerwählte Drittheil, und dur< fremden Einfluß, lauter Männer eingetreten, die es nicht redlich mit der Republik meinten, und die nun durch die zurügebliebenen Unzufriedenen, in dieſem erſten Reichscollegio die Majorität erhielten. Es wurden nun dem Directorio unzählbare Hinderniſſe zur Erreichung ſeiner Zwecke im Wege gelegt, und beſonders verweigerte man demſelben das erforderliche Geld, zur Beſoldung der Armee und zur Fortſeßung des Krieges. Sogar das Directorium war unter ſich ſelbſt nicht einig, indem Carnot und Barthelemy es mit den Gegnern hielt, Ein Glück für die gegenwärtige Regierung war es, daß die Armeen auf ihrer Seite waren , und daß beſonders der von ſeinen Truppen geliebte Bonaparte, ein eifriger Anhänger der jebigen Regierung war, Zur Unterſtüßung des Directoriums marſchirten vom Rhein, 12000 Mann ausgeſuchter Truppen nach Paris, die unter Befehl des General Augereau geſtellt wurden. Am 4. Septbr. wurden alle Zugänge zu den Sälen der beyden Reichscollegien mit Truppen beſeßt, und alle Mitglieder der Gegenparthey, unter denen ſich auch Pichegrú befand , arretirt. Von den Directoren fonnte man nur Barthelemy ergreifen, indem Carnor die Flucht ergriffen hatte. Alle wurden zur Deportation verurtheilt, und ſo erhielt das Directos rium eine ausgedehntere Gewalt, alle Angelegenheiten des Staats mit größerem Nachdrucke zu betreiben.

Der Friede mit Oeſterreih wurde. nun am 17. Oct. zu Campo Formivo abgeſchloſſen, welches um ſo leichter von Statten gieng, da man Oeſterreich jekt für den Verluſk von Belgien und Jtalien, den größten Theil der Res publik Venedig als Erſaß anbieten konnte. Zugleich wurde beſchloſſen, einen Congreß zu Raſtadt zu halten, auf welchem die Angelegenheiten mit dem deutſchen Reiche und alle Entſchädigungen arrangirt werden ſollten, ‘welches au< ſhon im November ſeinen Anfang nahm.

Jebk