Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

84 Frankreich 1798.

Unter franzöſiſcher Mitwirkung wurde auch in dieſem Jahre in der Schweiz, welche bis dahin noh immer verſchont geblieben war, eine Revolution zu Stande gebracht, und eine neue Conſtitution eingeführt. Franfreich hatte zwar feine Urſache mit den Schweizern un? zufrieden zu ſeyn, da daſſelbe in den Jahren der Re? volution aus der Schweiz ſo viele Vortheile genoſſen hattez allein die Unzufriedenheit des Wadtlandes mit der Regierung zu Bern, ſo wie die in Veltlin ausgebrochenen Unruhen, veranlaßte daſſelbe, ſich in die innern Angelegenheiten dieſer Republik zu miſchen. Erſtez res erſuchte das Directorium um Beyſtand, und lebteres wurde am 10. October 1797 mit der Ciſalpiniſchen Republik verbunden. Da ſich die Uneinigkeit úber die ganze Schweiz verbreiteze, ſo rúcften franzöſiſche Truppen hinein , und es fam zu blutigen Aufcrirten. Lange Éonnten die verſchiedenen Cantons über eine allgemeine Regierungsform ſich niht vereinigen, wobey viele Unordnungen vorfielen; als aber die Franzoſen zu ernſte haften Maaßregeln {ritten und Bern am 3. März beſeßten, auch die unzufriedenen Cantons durch die Gewalt der Waſfen zum Beytritt zwangen, wurde alles zu einer einzigen untheilbaren helvetiſchen Republik vereinigt.

Bonaparte, der nun in zwey ſiegreichen Feldzügen den Frieden auf dem veſten Lande erkämpft hatte, beabzſichtigte jebt auch England, den leßten Feind Franke reichs, zu demúthigen, und durch eine Landung den Krieg auch auf dieſe Jnſel zu verſeßen; deshalb denn auch in allen Hâfen von Antwerpen bis Breſt die Rúſtungen eifrig fortgeſeßt wurden, So- wenig Urſache man aber auch hatte ſeinen kühnen Unterneh: mungsgeiſt zu bezweifeln, ſo war es denn doch wol eben ſo gewiß, daß dieſe Rüſtungen nux zum Schein betrieben wurden, um den eigentlichen Plan zu ras

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