Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

92 Frankreich 1799.

Die ununterbrochenen Märſche und täglichen Gefechte, ‘hatten die beyderſeitigen Armeen ſo ſehr geſchwächt, daß nun einige völlige Waffenruhe eintrat. Erſt im Auguſt fiengen die Feindſeligkeiten wieder an, und es fiel am 15. Auguſt die große Schlacht bey Novi vor, in welcher die Franzoſen eine völlige Niederlage erlitten, und der General Joubert auf dem Plaße blieb. Moreau úbernahm an deſſen Stelle das Kommatido, und machte den Rückzug nah den Apeninnen, woſelbſE er durch Championnect abgelöſet wurde, und zur Rheinarmee abgieng-

Suwarow marſchirte nun mit der ruſſiſchen Armee nah der Schweiz, und überließ den Oeſterreichern unter General Melas die Beendigung des Feldzuges in Jtalien. Vergebens verſuchten die Franzoſen, wenn nicht die Oeſterreicher zurü>é zu drängen, denn doh ihre gegenwärtige Stellung zu behaupten; aber feine Anſtrengung vermogte etwas wider den Muth derſelben auszurichten,. Alle erneuerten Angriſſe wurden abgesſchlagen, und die lebte Veſtung in Jtalien, Coni, mußte ſich gleichfalls am 3, December ergeben. Am 19. December wurde das öſterreichiſche Hauptquartier nach Turin verlegt, und ſo waren denn alle von Bonaparte in den Jahren 1796 und 97 gemachten Eroberungen wieder verlohren.

Die in Deutſchland agirende Armee verlegte den Kriegesſchauplaß ganz nah der Schweiz, woſelbſt bis zum Juny- Monat mehrere bedeutende Gefechte vorgefallen waren, ohne daß dadur<h etwas entſchieden wurde. Nachdem die Oeſterreicher unter Hoze ſich in der Mitte des May, in den Beſiß von Graubündten geſebt hatte, gieng die Avantgarde des Erzherzogs Carl am 21, May bey Schafhauſen und Stein über den Nhein, um ſh mit der Armee in Graubündten zu vereinigen. Maſſena bot alles auf, um dieſe Vereini: gung