Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Roman von Georg Hartwig. 23
Sie wax unter dieſem nur zu gerechten Vorivuxf tief ervöthet. „Von morgen an tverde ih ſelber dafür ſor= gen,“ murmelte ſie verlegen.
„Nein, Du mußt es auch gern thun,“ ſagte er mit ermunterndem Bli> „ſonſt haſt Du Deinen Lohn dahin! 1nd dann, da wir gerade bei dieſem Kapitel ſind, möchte ih Dich auh bitten, einmal den Wochenmarkt zu be= ſuchen, ſchon deshalb, damit Dein Fntereſſe für derſel vrofane, aber ſehr nüßliche Dinge erwacht. Morgen iſt Sonnabend —*“
„J< ſoll mit dem Marktkorbe zu den Hbkerweibern gehen?“ rief Jrma erſchro>ten zurüdtretend, das ſchöne Haupt wie in Verachtung vor diefer Forderung abwwendend.
„Nicht gerade mit dem Korbe am Arm, wohl aber mit dem Mädchen ſammt dem Korbe hinter Dix! Es iſt Zeit, daß Du aus Deinem Traumleben erwachſt, Jrma, Zeit auch, daß das Kind ſi< zur Hausfrau entwi>le.“
„Mein Oheim würde das nie von mix verlangt haben !“ rief ſie, außer Stande, ihren Unwillen zu bemeiſtern. iele
„Vor allen Dingen erſuche ih Dich, feine nußloſen und unerwünſchten Parallelen zu ziehen, für die ih kein Verſtändniß habe. J< bin Manns genug, um für meine Anſchauungen einzuſtehen, und dieſe fordern mi<h auf, zu Deinem Heil und unſerem beiderſeitigen Glüct eine ge= wiſſe Aenderung Deiner bisherigen Beſchäftigung herbeizuführen. Damit wird die ewige Unzufriedenheit ſchwin= den, denn indem Du Deine Gedanken auf das Haus konzentriren lernſt, werden dieſelben nicht länger ruhelos in