Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

154 Das Drama im Kaiſerſ{loß.

mich zu tröſten, daß ih für wahnſinnig gehalten werde? Sie haben es ja gehört und es wird Sie nicht in Exrſkaunen geſeßt haben.“ :

„Eine Unglückliche hat ſich vergeſſen, Sire; legen Sie doch kein Gewicht darauf!“

„O, was Sie mix einreden wollen, Madame! Was dieſe Alexa ausſprach, das wird längſt bei Jhnen, in Jhrem Kreiſe geflüſtert, das iſt von da aus ſchon unter die Truppen, unter das Volk gedrungen — das hat ſeine wohlberehneten Abſichten, Madame! J< durhſchaue ſie wohl.“

„Mir iſ von alledem, was Sie da behaupten, nichts bekannt. Ach, und ich fürchte, Sire, Sie geben ſich darüber aufregenden Einbildungen hin, unter denen Sie ſeit einiger Zeit zum größten Schmerz Jhrer Familie leiden. O, entz reißen Sie ſich doh dieſen unheilvollen Einflüſterungen cinex krankhaft gereizten Phantaſie und gewiſſer Perſonen die Sie wahrlih niht ſo lieben, wie ih und Jhre Kinder !“

„Das behaupten Sie, Madame; aber ih habe keinen Glauben daran. Was Sie ſelbſt betriſſt, ſo widerſtand ich lange dem Verdacht, daß Sie es mit meinen Feinden halten könnten —“

„Jh, Sire, ih?“ unterbrah ihn Maria Feodorowna mit Entrüſtung. Í

„Ja,“ fuhr ex wild gegen ſie auf, „ſo wird auch meine Mutter fich verwahrt haben, als ihr Gemahl und Kaiſer, mein ſeliger Vater Peter 11., Argwohn gegen ſie laut werden ließ, und dennoch ſtieß ſie ihn ſ{<mähli<h mit